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A ZEITSCHRIFT
des
Vereins für Volkskunde.
Begründet von Karl Weinhold.
Unter Mitwirkung von Johannes Boiti
herausgegeben von
Fritz Boehm.
27. Jahrgang.
^^9
Mit 10 Abbildungen im Text.
BERLIN. BEHREND & C«.
1917—1918.
1917.
Inhalt.
Abhandlungen und grössere Mitteilungen.
Seite
Gan^^a til frettar (Fortsetzung und Schluss\ Von Rudolf Meissner . 1 - lo. 90-105
Der Komet im Volksglauben. Von Otto Lauffer 13-35
Bohnenlieder. Von Arthur Kopp 35— 4[)
Deutsclie Märcheu aus dem Nachlasse der Brüder Grimm. 4. Die Prinzessin
im Sarge und die Schildwache. 5. Fürchten lernen, »i. Sankt Peters
Mutter. Von Johannes Holte 41)— 55
Einige Grundfragen der Kinderspielforschung. 1. ('her Wesen und Ursprung
des Spieles. 2. Kind und Sprachspiel. Von Georg Schläger lOG— 121. 19'.>— 215 Walther in Tegernsee, ein Exkurs über altdeutsche Tischsitten. Von Edward
Schröder 121-129
Der 'Mückenkönig" Walthers von der Vogelweide. Von Eduard Kück . . . 129-184
Max Roediger t- Von Johannes Bolte mit Verzeichnis seiner Schriften) . . 1S5 - 196
Ernst Friedel f. Von Georg Minden 19<; - 199
Volksetymologie und Sagenbilduug. Von Wilhelm Schoof 21(;-2.')2
Kleine Mitteilungen.
Wurstbeltehi und Wurstreime in Sachsen. Von Gurt Müller 55— tlT
Nachträge zu den Personifikationen von Tag und Nacht. Von Georg Polivka (IS— 69
Zu Band 25, 314: Ein salomonisches Urteil. Von Adolf Jacoby 6!»- 70
Zum Dornröschen-Märchen. Von Ernst Leumar.n und Johannes Bolte . . 70
,Die Scheune brenntl' oder die sonderbaren Namen. Von Johannes Bolte . 135 -141 Deutsche Volk.-lieder aus der Dobrudscha und Südrussland. Von Arthur
Byhan 141-146
Zu den Totenkrouen. Von Marie Andree-Eysu (mit 2 Abbildungen") . . . 146-148 Das Kind im Aberglauben des Isergebirges. Von Wilhelm Müller-Rüd(
dort
148-150
Bergische Arbeitsreime (Rufliedclien). Von Otto Schell 150-1.5H
Märkische Berge in der Sage. Von Rudolf Schmidt 158—164
Aus dem Jahre 1848. Von Käthe v. Jezewski •^*!*~^'5
Litauische Naturbeseelung. Von Johannes Podszuweit • 165 — 167
Nachtrag zu den Bohnenliedern. Von Arthur Kopp 167— KiS
Der König von Rom. Von Georg Schläger 1G8
Die Sankt-Michaeli- Prozession in Gaissach. Von Hedwig BuUer-Ho efle r
(mit 2 Abbildungen 233—2.35
Begnadigung zum Stricktragen oder zur Heirat. Von Johannes Bolte ..... 2.35-236 Das Hickelspiftl in Frankfurt a. M. in seiner kriegsgemässen Entwicklung. Von
Joseph Dillmann (mit 15 Abbildungen) 237-240
Beiträge zur Volkskunde Osteuropas, 2o. Fluchbrief gegen Diebe. 21. Weitere
Beiträge zum modernen Aber- und Zauberglauben: moderne Sagenbildung.
Von Raimund Friedrich Kaindl 240-245
Zur Völkerschlacht am Birkenbaum. Von Margarete Rothbarth 245—247
Zur Literatur der Kriegsprophezeiungen. Von .Margarete Rothbarth .... 247—249
Zu Georg Polivkas (;0. Geburtstag. Von Jiri Horäk 249—250
Arthur Kopp f. Von Johannes Bolte -•'!
Berichte und Bücheranzeigen.
Seite K. Khamm, Ur/eitliclie Hauernliofe im germanisch-slawischen WaMgehiet, ein
Buchauszug. Von Victor von (ieramb Schluss) 71—83. 252— 2G1
Blau, Böhmerwälder Hausindustrie und Volkskunst 1: Wald- und Holzarbeit
(K. Brunner '-^^
Fchrle, E. Deutsche Feste und VolksLräuche F. Boehm; 87— 88
Friedel, E. und Mielke, li. Landeskunde der Provinz Brandenburg, 4. Band:
Die Kultur H. Lohre 202-265
Hofstaetter, W. Deutschkunde F. Boehm) 88— 8^^
Im'me, Th. Die deutsche Soldatensprache der Gegenwart und ihr Humor
(F.' Boehm) 2*^6
Maurizio. A. Die Getreidenahrung im Wandel der Zeiten E. Hahni .... 1G9
Mausser, 0. Deutsche Soldatensprache, ihr Aufbau und ihre Probleme
(F. Boehm) 260-267
Meier, J. Volksliedstudien (J. Bolte) 267—268
Schrijnen, J. Ncderlandsche Volkskunde (J. Bulte) 170
Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 20. Jahrgang (F. Boehm ... 84-87 Stade, W. Die Gespenstergeschichlen des Peta Vatthu (.F. v. Xegelein^ . . 171—172
Wilser, L Deutsche Vorzeit .S. Feist) 172-17B
Notizen J. Bendel, J. K. Brechenmacher, F. Cumont, J. W. P. Drost, R. Eckert, G. W. Leibniz, K. Reiterer, 0. Stiehl. — W. Ahreus, W. Ahrens und A. Maass, Berichte aus dem Knopf-Museum, H. Beucker, F. zur Bonsen, S. Eitrem, A. Eliasberg, M. Haherlandt, P. M. Huber, Hummel, A. John, L. Kümmel, A. von Löwis of Menar, A. N , F. E. Peiser, J. PeBch, F. Peter- lechner, Quickborn-Bücher, E. Rosenmüller, S. Singer, H. Sohnrej, J. Schefte- lowitz, K. Spiess, l^IOIXEIA hrg. von F. Boll, H. L. Strack, C. W. v. Sjdow, J. Thirring-VVaisbecker, P. Thomsen, W. St. Vidüuas, Volkstümliches aus Graubünden, K. Weiuberger, D. Zorzut. - W. Ahrens, H. Beckh, M. Böhme, F. Boll, Die deutschen Brüder, H. F. Feilberg, G. Go3'ert und K. Wolter, Heimatklänge, A. Heusler, A. Hilka, G. 0. Hylten-CavaUius und G. Stepheus, A. Ippel. K. Janson, 0. L. .liriczek, S. Konow, P. R. Krause, K. Krohn, E Lehmann, J. Lewalter, F. v. d. Lejen, J. Meier, C. Xörrenberg, H. Patzig, R. Petsch, M. Ramondt, K. Reuschcl, H. Rosen, F. Schwenn, F. Settcgast,
K. Wehrhan, 0. Weise' 89-91. 173-182. 269-276
Aus den Sitzungsberichten des Vereins für Volkskunde. Von Karl Brunner
91-95. 182-184. 277-2S2 Gedenket unserer Glocken! Aufruf des Verbandes deutscher Vereine für
Volkskunde -^ö- 96
Berichtigung 282
Register 283-288
Ganga til frettar.
Von Rndolf Meissner.
W. Mackeiizie beschreibt in den Transactions of tbe Gaelic Society of Inverness 18, 97 eine als frlth bezeichnete Divinationshandlung, die sich auf den Hebriden erhalten hat. Sie wird angewendet, wenn man über das Schicksal eines Abwesenden Gewissheit haben will, von dem man lange nichts gehört hat, oder bei Erkrankungen, um zu erfahren, ob die Krankheit durch den bösen Blick, durch einen Mann oder eine Frau verursacht ist, ob Genesung oder Tod das Ende sein wird usw. Man hat dem Zauber einen religiösen Charakter verliehen und gibt an, dass er zuerst von der hl. Jungfrau gebraucht worden sei, als sie um den verlorenen Jesusknaben besorgt war (Carmichael, Carmina Gadelica 2, 158). Ergänzende Züge füge ich ein aus Hendorson, The Norse influence on Celtic Scotland (Glasgow 1910) S. 72, und dem Aufsatz von A. Goodrich- Freer in Folklore Bd. 13 (S. 47 ff). Die Handlung wird am besten am ersten Montag des Vierteljahres, und zwar unmittelbar vor Sonnenaufgang vorgenommen. Der Seher hat sich durch Fasten und Gebet vorzubereiten. Er geht mit nackten Füssen, unbedecktem Kopf und mit geschlossenen Augen aus dem Innern des Hauses bis zur Schwelle der Tür. Wenn er dort beim Öffnen der Augen irgend etwas sieht, das einem Kreuze^) gleicht, seien es auch nur zwei kreuzweise übereinander liegende Halme, so ist es ein Zeichen, dass der Zauber gelingen wird. Er schreitet dann (mit der Sonne, dessil) um das Haus, indem er einen Segen spricht:
/ go forth on ihe trade of Christ —
God hefore nie, God behind ine,
and God on nnj footsteps.
The Frith that Mari/ made for her Son,
ivhich Bridget hlew through her puhn;
and as she got a true response
without a false one,
maij I behold the likeness and sinnlitude of (hier ist der Xame der Person zu nennen, über die man Gewissheit
haben will).
1) Das Kreuz <?ilt auch in Deutschland bei einer bestimmten Art des Losens als Gewährung:. Man wirft fünf Brotkügelclien auf den Tisch; lässt sich durch Verlegen eints einzigen Kügelchcus ein Kreuz bilden, so ist die Frage, die man im Sinne hat, bejaht. Wuttke, Volksaberglaube * § 328.
Zeilschr. d. Vereins f. Volkskunde. 1917. Heft 1. 1
2 Meissner:
\Vomi der Segen o:esprochen ist, schaut der Seher gerade vor sich through the loosely-closed hand^ as Mary looked through the hand of Brigid über das I^and (oder über die See, was als schwieriger gilt) und deutet nun gewisse Zeichen, die sich seinem Blick darbieten.
Ein stehender Mann z. B. bedeutet, dass jemand krank war, aber wieder genesen ist, eine stehende Frau dagegen gilt als ein sehr böses Zeichen, bedeutet Tod oder einen Unglücksfall, daher bekreuzigt sicli der Seher oder spricht einen für diesen Zweck bestimmten Abwehrsegen. Eine Lerche ist günstig, ebenso eine Taube, Ente, ein Hund; Krähen oder Raben sind böse Zeichen usw.
Das Merkwürdige aber ist nun, dass Ausnahmen für einzelne Clans gemacht werden. So bedeutet z. B. eine Katze für alle anderen schlimme Dinge; aber für die Mackintoshes, Macphersons, alle Angehörigen des Clans Clattan ist sie ein gutes Zeichen. Ein Schwein, das auf den Se- henden zukommt, ist ein schlechtes Zeichen, läuft es fort vom Sehenden, so ist es überhaupt nicht zu beachten — für die Campbeils bedeutet es aber in jedem Falle etwas Gutes.
Es liegt nahe, hier an die Nachwirkung totemistischer Vorstellungen zu denken, indessen werden auch Vorzeichen anderer Art auf einzelne Familien eingeschränkt (J. G. Campbell, Witchcraft and Second Sight. Glasgow li)02 S. 110).
Im scliottischen Hochland wird nach Campbell (Superstitions of the Highlands and Islands of Scotland. Glasgow 1900 S. 259 fP.) fridh in all- gemeinem Sinne angewendet, nämlich für jede Handlung, durch die der Ausgang einer Sache erforscht, auf eine aufgeworfene Frage Antwort gesucht werden kann, z. B. auch für das Losen. Häufiger als fridh soll deiichainn für diese Befragung gebraucht werden. Campbell bespriclit dann verschiedene Arten des deuchain?i. Die folgende stimmt mit der oben mitgeteilten Schilderung ziemlich überein:
Der Seher geht am Neujahrstage mit geschlossenen Augen aus dem Innern des Hauses bis zur Tür, öffnet nun die Augen und sieht sich um. Die Deutung der Dinge, die er erblickt, erfolgt nach bestimmten Regeln. Ein Mann bedeutet im allgemeinen Gutes für das kommende Jahr, be- sonders ein Reiter in lebhafter Bewegung. Ein Weib ist stets ein un- günstiges Zeichen. Ein Mann, der gräbt, bedeutet Tod, eine Ente oder Henne, die den Kopf unter die Flügel steckt, ist ebenfalls ein Todes- zeichen.
Eine andere Art des deuchainn wird nachts auf der Spitze eines cairn oder sonst einer Erhebung vorgenommen, die kein vierfüssiges Tier er- steigen kann. Auch hier kommt es auf die Deutung dessen an, was man sieht oder was dem Fragenden auf dem Heimwege begegnet. Das er- innert an die nordische ütiseta und an Divinationsgebräuche, die uns aus Deutschland wohlbekannt sind.
Ganga til fi-ettar. 3
Hendersoii nimmt au, dass die von ihm als fritli bezeichnete und geschilderte Divinationshandlung aus Norwegen stamme, dass ferner frith •wie das schottische frei, freit dem norweg. frett entspreche.
Schott, frei, freef, freit bezeichnet a siipersiifious notion, or belief ivith respect fo awj action or event as a good or a had omen, a superstitious oh- sercance or practice. a charm. Jamieson, An etym. dictionary of the Scottish language 2 (1880), 305. Das Wort erscheint in gleicher Be- deutung auch in nordengl. Mundarten und in Irland; inittelenglisch: folud widie-crafte and freie and eharmyng.
Cursor mundi 28 310. Wright, The English dialect dict. 2, 491b; freit^ freie, freet. fr<iie^ frei^ a^iy/ihirnj to ivhich supersiition attaches, a super- ■■■iiiiious formuht or chxrm: a superstitious obsercance or act of u-orsJiip. Murray 4, 530c. Von den dort gegebenen Belegen ist die aus einem Werke des G. Macdonald angeführte Stelle der Sinnesfärbung wegen be- achtenswert: / dream aboot bim )ahiles sae Ufelihe, that I canna beliece Mm deid. But ihafs a freiis.
Diesem Worte steht in der Bedeutung nahe das altengl. freht: auspiciis, frebtiim, Rituale eccl. Dunelmensis p. 97. Verbot alles heidnischen Wesens, leg. Cnut. bei Liebcrmann, Ges. d. Angelsachsen 1, 312: an blote OiSCion fyrhie. für l>hie die var. Mote, so auch im Quadripart.: aut in sorie vel in flfrhie. ()})pe on hloi oppe on firhie Northumbr. Priestergesetz (Ancient laws and Institutes of England p. 419). Hierzu gehören frihiere, Wahrsager, frihtrung, frihtrian in entsprechenden Bedeutungen.
Da nord. fri'ti, \^\. frctiir auf friht zurückgeht, kann das altengl. freJd ihm nicht ohne weiteres gleichgesetzt werden (doch s. Torp, Wortschatz <ler germ. Spracheinheit S. 24G). Ferner können die angeführten späteren englischen Formen wieder nicht als Nachkommen des altengl. frehi ange- sehen werden, sondern nur von <lem nord. freit aus erklärt werden. Auch iiltengl. frebi ist wohl ein aus dem nord. stammendes Tiohnwort, auf- genommen in einer Zeit, als der Guttural noch erhalten war (vgl. Björkmaii, Scand. loan-words S. 173; Kluge in Pauls Grdr.^ 1, 936).
In Grimms Mythologie* 3, 23 wird zu nord. frett auf das seltsame, «inmal bei Notker bezeugte freläa {Ephige?iia, dia Chalchas in friskinges ■Ullis mimigVcho fr,'hia Boethius 298, 13) hingewiesen. So weit auch die Bedeutung abzuliegen scheint, kann dieses frehia nicht von ahd. frehi, vieriiitm getrennt werden (Graff 3, 817. 818). Die Länge des Stamm- vokals ist durch Notker gesichert, auch durch die Schreibung fraehtie in Pa 198, 1 (neben frehiigero 14, 13 uwd. frehtigem 14, 15); vgl. Koegel, Ker. Glossars. 17; Schatz, Altbayr. Gr. § 11. Frehi leitet Kluge von got. */m- aihis ab (Etym. Wb. unter f rächt; Möller, Kuhns Zeitschr. 24, 447); vgl. Wilmauns, D. Gr. P, 412; Franck — van Wijk, Et. Woordeub. unter vracht. frehfic glossiert sacer Steinmeyer-Sievers 1, 244, 5, bei der (Jlosse infule, fra'hi/r (1, 198. 1) gehört fnrhtic zu sacerdotalis (vitia).
1*
4 Meissner:
Die beiden letzten Glossen nähern sich schon eher der Bedeutung von frehta. Wenn die Herleitung des Fem. freht von fra-aihts richtig ist, könnte man sich vielleicht folgende Entwicklung denken In fra liegt ein absondern- der, abtrennender Sinn, fra-aihts würde darnach Sonderhabe, Anteil be- deuten können; der Übergang zu der Bedeutung meritum ist von hier aus- wohl denkbar. Das germanische Opfer bezweckt die Vereinigung des- Menschen mit dem Gott durch gemeinsame Speise^). Ein Teil des Opfers, und zwar des Blutes, in dem das Leben steckt, wird den Göttern gegeben, alles übrige verzehren die Menschen. So schildern uns die nordgermanischea Quellen die Opferhandlung. Dass mit dem für die Götter bestimmten Blute wiederum die Menschen besprengt werden, bezeichnet gleichfalls die Vereinigung der Menschen mit dem Gott. Ebenso nimmt dann im weiteren Verlauf des Opferfestes der Gott Anteil am Trank durch das Minnetrinken. Das Blut, das dem Gott zum Genuss auf den Altar gestellt wird, heisst sein 'Anteir (hlaut): pat var pesskonar blöd, er scefd vdru pau kciketidi, er godunum var förnat. Eyrb. s. Kap. 4. Es ist wohl denkbar, dass auch freht einmal den Gottesanteil im sakralen Sinne bezeichnet hat. Die- Ableitung eines Verbums im Sinne von opfern und eines Ad}, frehtic. sacer^ würde sich dann leicht erklären.
Ob es lautgesetzlich möglich ist, fiüth vom nord. frett abzuleiten kann ich nicht beurteilen. Aber die Entlehnung dieses Wortes würde noch nicht beweisen, dass gerade die zu Anfang des Aufsatzes geschilderte Art der Divination nordischen Ursprungs ist.
Henderson (a a. 0. S. 78) nimmt das an, obgleich ihm bekannt ist^ dass nord. frett eine ganz allgemeine Bedeutung hat: this species of divi- nation which ice owe fo the Norse is by no vieans extinct in the Hebrides. Er begnügt sich damit, auf vier Stellen der Saga hinzuweisen, ohne sie im W^ortlaut anzuführen:
Brödir retjndi til med forneskju hversu ganga myndi orrostati, en svd gekk frcttin usw. Njala Kap. 157; en Sigurdr gekk til frettar vid mödur sina (um deu Ausgang eines bevorstehenden Kampfes zu erfahren), hon var margkunnig Orkn. s. Kap. 11. Hier ist Hendersons Ausdruck (ichere Sigurd practises it) durchaus unpassend. Die Mutter, nicht Sigurd practises it. Diese beiden Stellen siud ja überhaupt für die Sache ganz belanglos. Die nächste (Forns. 19) dagegen gibt ein klareres Bild; es ist die bekannte Schilderung aus der V^atnsdoelasaga: die finnisclie Seherin sitzt im Hnuse des lugjaldr auf hohem Sessel, die Männer treten einzeln heran, um sich weissagen zu lassen: fimian var seit hätt ok biiit um hana vegliga: pangat
1) Wie König Hakon der Gute von seinen heidnischen Bauern gezwuugen wird, sich durch Teilnahme an der Opfermahlzeit wieder den alten Göttern zu erijcben, wollen die Langobarden christliche Gefangene nötigen, das Opferfleisch zu geniessen (quadra- ginta rustici a Longohardis capti cariies imniolaiitias coinedere compeUehantK>: Gregor. Dial. 3, 27).
Ganga til frettar. 5
<j€ngu menn til fretta, hverr vr sinu rümi, ok spurdu at orlogum sinum. Welche besondere Zauberhandlung die Seherin vorgenommen hat, um ihr Wissen zu erlangen, erfahren wir nicht. In der letzten bei Henderson angeführten Stelle (Yngl. s. Kap. 18) wird erzählt, dass König Dagr opfert, um zu er- fragen, was mit seinem Sperling geschehen ist: gekk kann pd til sonarblöts til frettar ok fekk pau svo7', at sporr ha7is var drepinn ä Vorva. Diese Stellen können, wie man sieht, unmöglich zum Beweise dafür angeführt werden, <lass die Handlung des frith norwegischen Ursprungs ist. Mir ist aus dem nordischen Altertum keine Divinationshandlung bekannt, die dem frith unmittelbar verglichen werden könnte, frett bezeichnet ja niemals einen bestimmten Vorgang der divinatio, sondern überhaupt die Einholung einer -flurch übernatürliche Gewälir gesicherten Antwort, mag es durch Losung, <durch seidr oder auf eine andere Weise geschehen^). Ein alter Beleg für die Wendung gaiiga til frettar steht in der Yellekla:
flötta gekk til frettar fein ■ Njoiür d velli, draugr qat dolga Sogu dagrcld Hetsins vd<Sa, ok Jiahlbotfi liildar liroegamma sd ramma; Tijr vildi sd iyna teinlmtlar fjor Gauta.
Skjaldodigtning B 122, 30 (A 121)).
Die auf der Strophe beruhende Prosaerzählung nimmt an, dass der vor kurzem erst getaufte Hakon ein Opfer veranstaltet habe, um zu er- fahren, ob die Zeit für den Kampf günstig sei. Bei Snorri (Heiraskr. Ol. Tryggv. Kap. 27) und Forum, s. 1, 131 gibt Odin die Antwort durch die zwei laut krächzenden Raben: gerdi kann pä hlöt mikit; pd kömu par fljngandi lirafnar IL ok gidlu hdtt; J)d pykkisk jarl vita, at Odinn hefir pegit ■blötit ok pd mwi jarl ha/a dagrdd til at herjask. In der Fagrsk. Kap. 15 wird die frett mit dem blötspdnn vorgenommen, abe?' auch hier ist das Erscheinen der Raben das Entscheidende: fcelldi liann hlötspön oc vitradezk srd sem hann shjlldl hafa dagrdd at heriazk oc hann ser pd ramna tvd hvarsso gialla or fylgia allt lidinu (das Opfer wird auf dem Schiff ver- anstaltet, in den beiden andern Quellen auf dem Lande). Man denkt hier an die Worte des Tacitus bei der Schilderung des Lesens: sin ijer^nissum <;wenn die Lose günstig sind), auspiciorum adhuc fides exigitur. Et illud quidem etiam hie notiim, avium coces volatusque interrogari (Germ. 10). Der Yerf. der Fagrsk. hat offenbar teinn in V. 8 der Strophe als blötspdim auf- 'gefasst. Finnur Jonsson, Heimskr. 4, 83 verwirft die Konjektur teinhlaxits fjqrvi aus metrischen Gründen. Indessen scheint es mir möglich, auch
1) Christlich gewendet Postolas. 844: siimir furo (zu Johannes Baptista) til ftrttn at ßcinfia.
(; Meissner:
ohne Konjektur die kenning auf das Opfer oder die freu zu beziehen. Ol> teinn mit hlotspann gleichbedeutend ist (MüUenhofF DAK. 5. 156) oder der teinn dazu dient, die' am Opfer Teilnehmenden mit Blut zu besprengen {hlauttemn Heimskr. Hak. Gott. Kap. 14; Eyrb. s. Kap. 4), bleibe zunächst dahingestellt, ieinlaut könnte sowohl etwas bezeichnen, worauf die Los- stäbe geworfen oder gelegt werden {super candidam vestem bei TacitusX als auch das Gefäss oder noch besser das Blut selbst, in das der Be- sprengungszweig gesteckt wird'). Dass Snorri nichts von der Benutzung^ des blötspdnn sagt, beweist natürlich nicht, dass er angenommen hat, sie habe in diesem Falle nicht stattgefunden. Ebenso ohne Erwähnung des- blötspdnn: pann vetr fekk higöJfr at hUti mikhi ok gekk tU frettar um forlog sm^ visadi frettin honum til Jslands Forum, s. 1, 239, Eyrbyggjas. Kaj). 4^ Landn. 193, 16 F. J., vgl. auch Fornald. s. 2, 8.
Das Wort freit im Sinne der Einholung einer Autwort mit über- natürlicher Gewähr gehört weniger der poetisclien Sprache als der Prosa an. In der Edda kommt es nur in zwei unechten Strophen der Yegtams- kvida vor (Bugges Ausg. 138). Die nach 4,6 eingeschobenen Zeilen sind höchstens insofern von Interesse, als hier gesagt wird, dass der Blick bei der Zauberhandlung nach Norden gerichtet ist (leit / nordr, vgl.: ok- horfir l>6 i nordr, Jarl Hakon beim Gebet Forum, s. 11, 134. Odin wendet Runen und Zauberspruch an, um die Yölva zu wecken). Auch in der skaldischen Dichtung ist frett nur selten belegt, in den Hugsvinnsmal wird es an einer Stelle, wo die Vorlage von der Erforschung der Zukunft durcli Losung spricht, verwendet:
til forlaga sbina
skalat madr freit reka 65 Gering
quid Dens iniendut, noli pcrquirere sorte.
Wenn in der Prosa frett und ganga tu frettar in Verbindung mit Opfer2) vorkommt, erfolgt die gewünschte Antwort gewohnlich durcli den blötspiinn.. Die Formel ist fella blötspdnn oder fella spdn, das Substantiv steht immer im Singular, oder blötspdnn ist Subjekt zu f aller, feil honum fd srd spdn?i, seni kann niyndi eigi lengi Ufa Yngl. s. Kap. 38. Bei einer Hungers- not: sipan var felldr blötspdnn, ok gekk svd frettin, at eieji mundi fgrri ko^na dr d Reidgotaland, en peim sveini vari blötad, er crztr cwri Herv. s. Kap. 7. pd feudi Onmidr blötspdn til at kann sh/ldi verda viss hrern tima Eirekr mundi til fara at nema dalinn Landn. 188, 19 Finnur Jonsson. Mit anschliessender
1) Ich sehe nachträglich, dass Finnur Junssou im Lexicon poeticum (l'.dO - r.)16> laut im Sinne von hlod-hop auffasst und die Erklärung von ieinu als Schwert verwirft.
2) Auf das mit Opfer verbundene Loswerfeu bei den Samländt in hat schon W. Grimm (Runen S. 305; hingewiesen: ir hhitukirl der warf zi) haut sin löz nach ir aide» site: ~a hant er hliUete allez mite ein quel: Livl. Reimchr. 4680. Er weissagt ihnen dann Sieg über die Ordensbrüder. (Vgl.: in viel ril dicke wol ir spdn. Livl. Reimchr. 72o2.)
Gauga til frettar. 7
Auslosung eines zum Opfertode bestimmten: Jjeir feUdu spän til bijijar, ok feil scö at Odinn vildi piggja mann at Idutfalli at hanga or henium Gautrekss. Kap. 7.
In welcher Weise die in den angeführten Stellen erwälmte fi-itt vor- genommen wurde, ist aus den Berichten nicht zu erkennen. Beim Losen, wie es Tacitus beschreibt, ist das Aufnehmen der Lose durch den Inter- pretator das Entscheidende, beim Aufheben werden die Götter angerufen.
Die bezeichneten surculi werden temere ac fortuito auf das weisse Tuch geworfen. Der sacerdos cicitatis oder der iiatcr familias ter singulos tollif, sublatos secundum impressum ante notam interpretatur. YAn dem tollere'^) entsprechendes taka upp findet sich im Nordischen bei der Schilderung des Auslesens, wenn die Lose mit der Marke des Eigentümers versehen in dem Schoss eines Gewandes durcheinander geworfen und ein oder mehrere Lose herausgenommen werden (menn bdru pä Idutl s/'na i skaift ok tök Jarlinn tipp Egilss. Kap. 48; zahlreiche Belege bei Fritzner, Ordbog 2, 17 unter hlutr). Aber die typischen Formeln feil scd blötspdim, var felldr blötspünn, felldu blöl-tpdn, die sich ausschliesslich auf die Zukunfts- erforschung beziehen, geben uns ein Bild der Divinationshandlung, das sich wesentlich von der Schilderung des Tacitus unterscheidet. Auch im irischen Ausdruck für das Befragen der Lose, die aus Eibenholz ge- schnitten und mit Ogomzeichen versehen waren, ist das AVerfen der Stäbe betont: chrann-clmr, the act of custing »"OOcZ (Mac Culloch, The religion of the ancient Celts, Edinburgh 1911, S. 248 Anm. 2). Will man sich eine Vorstellung von der im Norden beim Opfer geübten Losung machen, muss man zunächst vomWortsinn der dafür gebräuchlichen Wendungen aus- gehen. Die Vorstellungen des Werfens und Fallens werden freilich auch beim Auslosen festgehalten, wo zweifellos, wenn Stäbchen, Holzstücke gebraucht werden, die Entscheidung auf andere Weise erfolgt: durch Herausschütteln eines Loses aus einem Gefäss u. ä. ; oder durch Ziehen. So ist es bei dem nord. hlutfall, das Auslosung bezeichnet. To cast kecils in der von MüUenhoff (Zur Runenlehre S. 37) angeführten Ballade dient zur Aus- losung eines unter mehreren. Die kenls sind Holzstücke, die mit Eigen- tümerzeichen versehen sind (vgl. über die kacel und das kaceln Homeyer, Über das germanische Losen in den Berliner Sitz.-Ber. 1858, 747ff. und in den Symbolae Bethmanno Hollwegio oblatae 1863, S. 69). Die Ent- scheidung kann, wenn man diese Lose verwendet, natürlich nieht. durch das blosse Hinwerfen der vorhandenen Lose herbeigeführt werden. Aber die Wendungen 'das Los werfen', 'das Los fällt' werden auch in Deutsch- land schon früh ohne bestimmte Anschauung gebraucht.
1) Ter singulos iollit kaun kaum anders aufgefasst werdcu, alt^: er uiiniut dreimal zu einem auf, d. h. dreimal je eiuen Stab. Die Ausdeutung kann durch eine nota gegeben werden, aber sie wird dreimal wiederholt. Zu tollere sort's vgl.: illa .sacras ptieri soties ter sustiilit. Tib. 1, :>, 11.
8 Meissner;
Dass blöfspdtm irniuer im Sing, erscheint, ist auffallend. Im allge- meinen liat man sich nicht daran gestossen und blötspdnn collectiv ge- nommen, so dass also die hlötspcvnir den surculi des Tacitus gleichgestellt werden konnten. Es gibt eine Stelle, die eine andere Erklärung wenigstens erwägen lässt: pä vöru gervir Jilutir af vhendamonniim ok felldr blötspdnn til (Herv. s. Kap. 6, S. 325 Bugge). Man kann diese Stelle so auffassen, dass die hlutir von dem einen blötspdnn unterschieden werden. Auch die Mutir sind dabei als Späne oder Zweigstücke zu denken (skera hluti Forum. s. 7, 140). Der blötspdnn könnte als ein besonders bezeichneter, bei der vorhergehenden Opferhandlung geweihter hlutr aufgefasst werden, dem bei der Deutung der geworfenen Lose eine entscheidende Rolle zufiel. Eine Differenzierung der zur Zukunftserforschung verwendeten Lose ist ja etwas sehr natürliches und vielfach bezeugt.
Aber es ist fraglich, ob man aus dieser Stelle so viel herauslesen darf. Sicher scheint mir das eine zu sein, dass das Werfen das Ent- scheidende war. Visendamenn richten die Lose her. Das mag sich auf die Wahl bestimmter Holzarten (arbor fructifera bei Tac), eher wohl auf die Bezeichnung der Lose mit notae beziehen.
Eine deutliche Vorstellung, wie die Losung vorgenommen wurde, können wir uns nach den Angaben der Quellen nicht machen. Es ist auch anzunehmen, dass es verschiedene Arten der Losung je nach der Frage- stellung gegeben hat.
Die Rhabdomantie ist sehr weit verbreitet und wird auf sehr ver- schiedene Weise ausgeübt. Geht man für das Nordische vom Zeugnis der Sprache aus und legt das Gewicht auf das Werfen und Fallen der Lose, so muss man annehmen, dass die zufällige Lage der gefallenen Lose massgebend war. Das hat auch Keyser schon erkannt (Nordma?ndenes religionsforfatning i hedendommen S. 148), nur meint er, dass die zu- fällig durch die geworfenen Zweige gebildeten Runen zeichen als Grundlage für die Deutung gedient hätten. Es erklärt sich leicht, wie er auf diesen Einfall kommen konnte. Die Auffassung der notae des Tacitus als Runen, die im Norden bezeugte Verwendung der Runen zum Zauber, die bedeutsamen Namen einzelner Runen riefen die Vorstellung hervor, dass die Runen bei der Losung unentbehrlich seien. — Nun ist aber die Deutung nach der Lage der Lose so weit verbreitet, dass es gar nicht wunderbar erscheint, sie auch bei den Germanen wiederzufinden.
W. Grimm (Über deutsche Runen S. 305) erwähnt schon, dass die Afgha- nen aus der zufälligen Lage von Pfeilen, die aufs Geratewohl ausgeschüttet werden, weissagen. Von den Lolos: the deities are consulted by tossing isticks in the air, and exainining the positions into which theij fall. The Royal Geograph. Soc. Suppl. Papers 1 (1886j, 70. Eine Losung mit drei Stäben (niu) wird von Taylor (New Zealand 205) geschildert. Dabei steckt der Fragende einen Stab in die Erde, die beiden andern werden
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vor ihn liingeworfen, die Antwort ergibt sich aus der Lage, vgl. Ratzel, Völkerkunde' 1, 300. Ebenso ist es, wenn statt der Stäbe Muscheln, Steine, Kuochenstücke angewendet werden. Die gegenseitige Stellung geworfener Muscheln wird von den Bogos ausgedeutet (W. Munzinger, Sitten und Recht der Bogos S. 90). Die Piereros werfen das Los mit kleinen Steinen, die von den Kundigen überall aufgelesen werden können. Sie schütteln die Steinchen auf der flachen Hand hin und her und deuten die so ent- stehenden Stellungen aus, die Aussprüche beziehen sich dabei nur auf Geschehenes (Zeitschr. d. Ges. f. Erdkunde 4, 505). Die Betschuanen und Basutos bedienen sich zur Erforschung der Zukunft eines Satzes von zwei aus Hörn verfertigten Losstäben, zweier grösserer und 15 kleinerer Knochenstücke. Die Lage der beiden Lösstäbe und der beiden grösseren Knochenstücke ist dabei von besonderer Wichtigkeit. (Verl), d. Berl. Ges. f. Anthrop., Etlmol. und Urgesch. 1882, 542.)
Bei einer von Lichtenstein (Reisen im südlichen Afrika 2, 518) ge- schilderten Losung werden nur vier aus Antilopenklauen verfertigte Stücke verwendet, aber auch hier wird die durch den Wurf entstandeno Lage ausgedeutet.
The sorcerer puts hits of stick and pebbles info a gourd, shakes them up, and tlü-ou's them out, deduciny his aimcer to the questions put from their Position as theij He an the groiind. A. Werner, The natives of British Central Africa (London 1906) S. 93. Divination is a function peculiar to the priests, and is usualhj performed hy throwing things an the ground, and drawing inferences from the position in which theij fall. Ä numher of short sticks a fem inches in length, er of pieces of knotted cord, or a handful of coiories or nuts are the articles generali}) used. A. B. Ellis, The Ewe-speaking peoples of the Slave Coast of West Africa (London 1890) S. 96. Eine gleiche Art der Losung (Beurteilung nach der zufälligen Lage der ge- worfenen Lose) beschreibt H. Meyer, Die Barundi (Leipzig 1916) S. 133. Um den Ausgang einer Krankheit zu erfahren, warf man in Mexiko ^laiakörner auf ein weisses Tuch (super candidain resfem. Tac.) und deutete die Lage der Körner. (Globus 1900, 89.)
Die Betschuanen brauchen für die Handhabung der Zauberwürfel den Ausdruck: einen Fetisch suchen. (Verh. d. Berl. Ges. f. Anthrop., Ethnol. und Urgeschichte 1882, 542 ) Fortgeschrittene Denkweise nimmt an, dass geistige Wesen den Fall der Lose lenken, sie in bestimmte Lage bringen. Eine primitivere Vorstellung verlegt aber die geheimnisvolle Kraft in die Lose selbst, die Lose fallen, legen sich unabhängig von der Ein- wirkung auderer Wesen. Das Los wird zum Fetisch*). Nachwirkungen dieser Vorstellungen erhalten sich bis in die Zeiten, in denen man im
1) Die berühmten bemalten Kiesel von Mas d'Azil sind vielleicht solche Lose und Tetische. Hoernes, Urgeschichte der bildenden Kunst in Europa S. G») 1. Aufl.).
10 Meissner:
Losen und dem daraus entstandeneu AVürfeln iiur ein Spiel des Zufalls sieht. Ich erinnere micli aus meiner Studentenzeit, dass man beim 'Knobeln' durch Behauchen oder Bespucken der Würfel einen günstigen Wurf erzielen konnte. Im Frankfurter Passionsspiel von U'.Jo reden die Kriegskuechte, die um den Rock Christi würfeln, den Würfel^) mit 'Herr' an, z. B.
ivolan, her worffel^ was kunt ir nu ?
(Froning-, Drama des Mittelalters 2, öl3.)
Besonders deutlich tritt die Yorstelhmg, dass die Antwort gebende Kraft im Lose selbst steckt, in den Divinationsgebräuchen hervor, bei denen die Lose sich von selbst bewegen. Brand (Populär antiquities of Great Britain 3, 332 (1849) gibt die Beschreibung einer solchen Divi- nationshandlung aus Theophylact ohne nähere Angabe. Es ist Theo- phylactus, der Bischof von Ochrida gemeint, und die Stelle steht in seinem Kommentar zu Hosea 4, 12 (Patrol.gr. 126, 643), sie ist wörtlich dem Kom- mentar des Cyrill von Alexandria entnommen. Aus den beiden Stellen des Alten Testaments, die ein Stab- bzw. Pfeilorakel behandeln, Ezeeh. 21, 26 und Hosea 4, 12, ist nicht viel zu entnehmen, aber die Erklärung, die Cyrill zur Hoseastelle gibt, ist interessant. Kautzsch übersetzt: 'Mein A^olk be- fragt sein Stück Holz und sein Stab gibt ihm Bescheid\, Septuag.: h ot'fißoAois iJTijoo'ncoi' xal h odßdoig avrov aTn'jyyeÄov aho), Vulg.: populus mens in ligno suo inteirogavit et baculus ejus annuiUiaoit ei. Cyrill beschreibt die Divinationshandlung folgendermassen: ovo yäo lorävTFg (jnßöoc^, ihn nra T(0}' u.7roQQ)'jTC0v Qi'Toig xaTETiddovreg, y.arnx/Jrtodai :ia()foy.i-:v(uov TaTg ichy <)w- lioruov ivegyetaig xai JKJirovoag ijrerijQOVv, ojtoi (f^Qon'To .-ruir, rn'neooy Fvßr i) ävömv, e.ig de^iov i) sig ekovvjLiov (Patrol. gr. 71, 129). Es ist für unsere Zwecke gleichgültig, ob Cyrill wirklich ein jüdisches Staborakel dieser Art gekannt hat. Ersonnen ist die Beschreibung nicht, es finden sich analoge Gebräuche bei verschiedenen Yölkern. Das Wesentliche bei dieser Art der Losung ist, dass die Lose spontan in Bewegung geraten. Cyrill schreibt das einer von aussen auf die Lose einwirkenden Kraft zu, die ursprüngliche Vorstellung verlegt den Antrieb zur Bewegung in die Lose selbst.
Bei den Eingeborenen von Natal wird die Divination mit drei Stäben ausgeführt, die durch Zauber veranlasst werden, sich zu bewegen. Oder Knöchel werden auf die Erde geworfen (die einzelnen Knöchel sind be- nannt als Mensch, Kuh, Hund usw.), sie antworten durch Bewegung auf die gestellten Fragen. (Callaway, Journal of the Anthrop. Institute 1, 178.) Bewegung als ungünstiges Zeichen: another ivay is fo put the lots in a jar^ Cover it up, mid leare it for a time, if theij still keep fheir relatire positions
1) [Über die Vorstellung des Würfels als eines dämonischen Wesens vgl. (xrimm^ Mythologie » S. 84. 3, 2G9. Wickram, Werke 4, 277 V]
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when next loohecl at, the omens .... are faoourable. (A. Werner, The natives of British Central- Africa S. 93.) Derselbe Autor beschreibt ein Ordeal, das in diesem Zusammenhange erwähnt werden darf, weil dabei von ge- haltenen Stäben eine bewegende und den rechten Weg anweisende Kraft ausgeht. Wenn ein Diebstahl verübt ist, werden vi-er junge Leute aus- gewählt und je zwei bekommen einen Stab zu halten. Dann beginnt der Zauberer seine Beschwörung, die jungen Männer geraten in Erregung, nach dem Glauben der Neger durch die Kraft der Stäbe, und laufen schliesslich zur Hütte des Diebes. S. 90ff. Interessant ist folgende Schil- derung eines Pfeilorakels: 'Zu Aleppo sah ich einen Mohammedaner, der zwei Personen gegeneinander über auf einen auf der Erde ausgebreiteten Teppich niedersetzen liess. Er gab ihnen vier Pfeile in die Hand, die sie gerade mit der Spitze unterwärts hielten. Wenn nun eine Frage über etwas, was man zu wissen wünschte, vorgelegt wurde, so murmelte er eine Zauberformel, wodurch seinem Vorgeben nach die Pfeile von sich selbst, ohne einige Bewegung der Personen, die sie in der Hand hielten^ mit den Spitzen sich in der Mitte zusammenfügten, und je nachdem ein glücklicher oder unglücklicher Erfolg angezeigt werden sollte, die rechte Seite sich über die linke, oder die linke über die rechte legte.' (Della Valle bei Rosenmüller, Altes und neues Morgenland 4. Ö35.) Scholz, Komment, zu Hoseas (Würzburg 1882) S. 48 berichtet von einem gleichen Orakel, dessen sich die Türken bedienten, um den Ausgang eines Feld- zuges gegen die Christen zu erfahren. Zwei Pfeile bedeuteten dabei die Türken, zwei die Ciiristen.
Kehren wir nun nach dieser Abschweifung zur nordischen Losung zurück.
Nimmt man an, dass die Lage der geworfenen Stäbe das Entscheidende war, so können sie deshalb doch mit notae versehen gewesen sein: mit notae, die z. B. Glück, Unglück, Gefahr, besondere Ereignisse aller Art be- zeichneten. Man kann sich auch denken, dass der Befragende selbst durch einen Stab vertreten war. Dann Hesse sich wohl verstehen, dass der Deutende aus der gegenseitigen Lage der sinnvoll bezeichneten Stäbe eine vielsagende Antwort, nicht bloss ein Ja oder Nein herauslesen konnte.
Vielfach bezeugt ist ein einfacheres Wurfverfahren bei <ler Khabdo- mantie, wenn es sich nur darum handelt, eine von zwei Antworten zu erhalten. So wie wir durch die zwei Seiten einer Münze die Entschei- dung treffen, brauchte man Stäbchen, die auf einer Seite mit Rinde bekleidet, auf der andern abgeschält waren: die Stäbchen wurden in die Höhe geworfen, und die Antwort erfolgte, je nachdem sie auf die eine oder andere Seite niederfielen. Diese Art von Losung kam im Mittelalter bei den Juden vor. (Hastings, Encyclopnedia of Religion and Ethics 4, 810a.) Aus Gera ist folgendes Verfahren bezeugt: Man schüttelte drei Stäbe, die auf der einen Seite weiss, auf der anderen schwarz waren: kamen mehr
1 '2 Meissner :
Moisae Seiten uacli obeü, bedeutete es Glück, das Gegenteil Unglück. (Wuttke, Yolksaberglaube ^ §344.) Vgl.: siquidem tribus ligni particulü, parte altera albis, altera nigris, in gremium sortinm loco conjectis, candidis 2?rospera, furvis adoersa signahant^ Saxo p. 827 (Die Slaven in Rügen). Auf den Altären chinesischer Tempel liegen halbkreisförmige Holzstücke, die man in die Luft wirft, wenn mau eine Frage beantwortet haben will. Man beobachtet dann, mit welcher Seite sie auffallen. (A. Bastian. Die Völker des östlichen Asiens 3, 76.)
Bei den Friesen und Angelsachsen bezeichnet das dem nordischen teinn entsprechende Wort das Los: quae sortes tales esse debent: duo tali de virga praecisae. quos tenos cocant. Lex Fris. XIV, \. Leton liim pa be- tweonum taan vnsian .... hluion heller aftuvi., Juedengildum .... Jia se tan (lehvearf ofer ti-nne ealdgesida Andreas 1099 ff. Mit tan wird in der nord- humbrischen Interlinearversion der Evangelien sors wiedergegeben (Matth. 27,35, Mot vel tan Joh. 19,24). Im Sinne von Loszweig ist teinn am Anfang der Hymiskvida zu verstehen. Die Götter nehmen die freit auf zweifache Weise vor, es ist aber durchaus nicht gesagt, dass es in der Reihenfolge geschieht, wie die Verse angeben: liristo teina oc ä Iduut sä. Das Gegenteil vielmehr ist wahrscheinlich. Zum Gebrauch des Hysteron- ju'oteron vgl. Detter-Heinzel zu Vspa 7, 3 — 8. Aus dem hristo geht deut- lich hervor, dass es auf den Wurf und die dadurch hervorgebrachte Lage der Loszweige ankam. Die Lose werden geschüttelt, weil sie vor dem Wurf durcheinander gebracht werden sollen. Sie müssen sich also in einem Behälter befinden. Bei den Arabern hat sich aus dem Stab- oder Pfeilorakel (bei dem neben dem Ziehen des Loses auch der Wurf bezeugt ist; Koran Sur. 3, 39 verblasst vom Auslosen) das eigentümliche Meisir- spiel entwickelt; hierbei ist oft von dem Schütteln der Lospfeile (Pfeile ohne Spitze) die Rede, die Pfeile befinden sicli dabei in der Ribäba, einem köcherartigen Behälter. Die Pfeile, die alle besondere Namen haben und bezeichnet sind, werden allerdings dann nicht geworfen, sondern unter einem über die Ribäba gedeckten Tuche gezogen. Über das Pfeil- orakel der Araber und das Meisirspiel vgl. Wellhausen, Reste arabischen Heidentums ^ S. 132; Jacob, Altarabisches Beduinenleben ^ S. 110; A. Huber, Über das Meisir genannte Spiel der Araber (Leipz. Diss. 1883) S. 44.
Neben der Losung wird in der Hymiskvida die Beschauung des Opfer- blutes erwähnt {ä klaut sä), wie sie in der bekannten Stelle des Strabo (294) von den kimbrischen Frauen vorgenommen wird: h. de tov jiQoy/ofuvov ai'uaxo; ei; tov ^oar^/o« juarTeiar nvu enoiovvro. Auch die Litaaer benutzten das Blut des Opfers zur Divination. v- Mierzynski, Der Eid des Keistutis (Sitzungsberichte der Prussia 18, 104. Königsberg 1893).
Die teinar der Hymiskvida sind, wie der Zusammenhang ergibt, Los- zweige oder -Stäbe, sie sind nicht mit dem hlautteinn zu verwechseln. Von diesen erfahren wir lediglich etwas durch die beiden schon oben
Ganga til frettar, 13
zitierten Stellen, Heimskr. Hak. göd. Kap. 14; Eyrb. s. Kap. 4. Diese beiden Schilderungen stimmen in dem Vergleich des hlautteinn mit einem stgkkuU, d.h. mit dem Weihwedel überein, nur dass die Eyrb. s. von einem hlmitteinny Snorri von mehreren spricht: hlautteinar, pat var sva gort sem stoklar (Sn.), hlautteinn sem stokkuU cari (Eyrb. s.). Sieht man aber näher zu, so ist zu beachten, dass Snorri auch von hlauthoUar spricht, die Saga aber von einem, Snorri von mehreren Altären, die mit dem Blut besprengt wurden, die Saga nur von einem. Dass die Schilderung der Saga nicht lediglich aus Snorri stammen kann, ist sicher (Finnur Jonsson [Aarb. 1909] S. 260; Thümmel, Beitr. 45, 63). Nun steht aber der Vergleich mit einem Gegen- stand des christlichen Ritus (stokkull, Eoreniugen til norske fortids mind. bevaring. Aarsber. 1910, 27) bei Snorri vereinzelt, in der Saga finden sich aber noch zwei andere entsprechende Vergleiche: i pd liking $em nü er songhiis i kirkjum; sem altari. Bisher nahm man an, dass gerade der hlautbolli und der Idautteinn und der Vergleich mit dem stokkull aus Snorri stammen (Pinnur Jonsson, Arbok hins i'sl. fornl. fei. 1898,30). Es ist aber doch wahrscheinlich, dass die Saga die drei A^ergleiche derselben Quelle entnahm. Daraus würde der Schluss zu ziehen sein, dass die Saga überhaupt nicht auf Snorri zurückgeht.
Jedenfalls zeigt diese Schilderung, dass im hlautbolli sich nur ein hlautteinn befand; wenn er zum Besprengen diente und dem Weihwedel verglichen werden konnte, so kann er nur ein lebendiger Zweig oder ein Zweigbüschel gewesen sein; und da die Beschreibung nichts von einer Verwendung zum Losen sagt, haben wir auch kein Recht, eine solche anzunehmen Dem hlautteinn gleichzustellen ist hlautvidr in der Vol. 63: pd knd Hcenir hlautvip kjösa (nach R.). Hoenir übernimmt den Tempel- dienst in der neuen Welt und wählt den heiligen Zweig aus für den sfallr.
(Schluss folgt.)
Der Komet im Volksglauben.
Von Otto Lauffer.
Es war in den Jahren 1816 bis 1821, als Joh. Georg Rist, der seit 1803 kgl. dänischer Geschäftsträger in St. Petersburg, Madrid und London, dann von 1808 bis 1813 Geschäftsträger und später Generalkonsul Däne- marks in Hamburg gewesen war, seine prächtigen und gedankenvollen Lebenserinnerungen schrieb, die zu den künstlerisch feinsten und kultur- geschichtlich inhaltvollsten unter den deutschen Memoirenwerken zu zählen sind.
14 Lauffer;
J)ort fiiuli'ii ^vir zum Jahre 1811 folgende Benierkiiiig: „Am Himmel stand damals der schöne Komet, der durch seinen freundlichen Schein, mehr eine gute als eine schlimme Vorbedeutung, die Nächte zierte". Rist zeigt sich hier also gegenüber dem erwähnten Himmelszeichen scheinbar ganz unbefangen. Dann aber, nachdem er die politische Lage der Zeit geschildert hat. fährt er fort: „Die Zeichen der Zeit standen also zum Kriege. Der Komet wies nach Nordosten, und wir erwogen unablässig das Für und Wider des grossen Kampfes, der unvermeidlich schien"^).
AVir staunen, denn aus diesen Worten Rists scheint doch hervorzu- «•ehen, dass auch er selbst, dieser welterfahrene, hochgebildete Mann, mit- samt seiner Umgebung noch immer uraltem Glauben gemäss geneigt war, nicht nur den Kometen an und für sich als drohendes Vorzeichen für den Krieg anzusehen, sondern dass er darüber hinaus aus der Richtung des Kometen am Himmel auch auf die Richtung des bevorstehenden Krieges glaubte seine Schlüsse ziehen zu sollen.
Nach diesem einen Beispiel zu urteilen, musste sich denn wohl auch aus den gebildeten Kreisen gar mancher mehr, als wir heute annehmen, getroffen fühlen, wenn er in Goethes Spottgedicht 'Drohende Zeichen' die A'erse las:
Tritt in reclit vollem klarem Schein
Frau Venus am Abendhimmcl herein,
Oder dass blutrot ein Komet
Gar rutengleich durch Sterne steht;
Der Philister springt zur Türe heraus:
„Der Stern steht über meinem Haus!
0 weh! Das ist mir zu verfänglich!"
Da ruft er seinem Nachbar bänglich:
„Ach seht, was mir ein Zeichen dräut!
Das gilt fürwahr uns arme Leut'!
Meine Mutler liegt am bösen Keuch,
Mein Kind am Wind und schwerer Seuch',
Meine Frau, furcht ich, will auch erkranken,
Sie thät schon seit acht Tag nicht zanken;
Und andre Dinge nach Bericht!
Ich furcht, es kommt das jüngste Gericht."
Die Gedankenwelt, in die wir hier einen Blick tun, geht in ihren Anfängen weit zurück. Sie knüpft an die orientalisch-astrologischen Vor- stellungen an, die in der Zeit des Hellenismus von Babylonien aufge- nommen wurden und die dann, in die Kultur des Abendlandes fortge- pflanzt, bis zum Ausgang der Renaissance so sehr in Kraft geblieben sind, dass selbst die Papstkröntingen noch im 16. Jahrhundert von dem Stern der Stunde abhängig gemacht wurden.
1) Gekürzte Ausgabe in der 'Hamburgisclien Hausbibliotliek' T— II. 1908, 2, 121 u. 125
Der Komet im Volksglauben. 15
Bekanntlich wurde in den Lehren der Astrologie den Planeten eine belierrschende Rolle zugewiesen. Sie sind die Wandelsterne. Sie haben ihre selbständige Bewegung gegenüber dem Fixsternhimmel, und mit den seltener erscheinenden Kometen ist es ebenso. iVber gerade mit der Be- urteilung der Kometen steht es sehr merkwürdig.
Bei den Griechen hatte schon im 3. Jahrh. v. Chr. Apollonius und nach ihm in Rom Seneca gelehrt, dass die Kometen Gestirne seien. Aristoteles dagegen hielt die Kometen für Dünste, die sich in der Atmosphäre ent- zünden und dann verlöschen. Ihm folgte Plinius, der sie zugleich für vorbedeutend erklärte und ihnen je nach ihrer Form und Farbe eine be- sondere Bedeutung zuschrieb^). Diese irrige Lehre ist es dann gewesen, die die Jahrhunderte hindurch die astronomischen Vorstellungen des Abend- landes beherrsclit hat und die im volkstümlichen Glauben der Völker noch heute fortlebt.
An der Hand von einzelnen Belegen die grosse Verbreitung dieses Kometenglaubens durch die Jahrhunderte zu verfolgen, soll — wenn auch durchaus noch nicht in erschöpfender Weise — im folgenden ver- sucht werden.
Dabei kommt es liier zunächst im wesentlichen nur auf die deutschen Vorhältnisse an. Die Erscheinungen der antiken Kultur in ihrer Ver- mittlerrolle können daher hier nur gestreift werden. Ausser den schon genannten literarischen Quellen mag noch darauf verwiesen werden, dass die ominöse Bedeutung des Kometen offenbar den Anlass dazu gegeben hat, dass er auf einer Münze des 1. Jahrh. v. Cin-. aus Cäsarea in Kappa- dozien beiderseits dargestellt ist und dass auf einem römischen Denar des Augustus <ler Komet sich abgebildet iindet, der nach Caesars Tode erschienen war. Wir werden noch sehen, dass die Kometen