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HANDBUCH
DER
LITAUISCHEN SPRACHE
VON
AUGUST SCHLEICHER.
I. GEAMMATIK.
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PRAG, 1856.-57,
J. G. CALVE'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
LITAUISCHE
GRAMMATIK
VON
AUGUST SCHLEICHER,
PRAG, 1856.
J. G. CALYE'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG.
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Druck der k. k. Hofbuchdruckerei von Gottlieb Haase Söhne.
• Vorwort.
Die lange gehegte absieht eine litauische grammatik zu schreiben, welche zur zeit als ich noch privatdocent in Bonn war mein hochvererter lerer Lassen in mir an regte, habe ich nun endlich ins werk gesezt. Die zur erreichung dises Zweckes zu überwindenden schwi- rigkeiten waren nicht gering ; erst muste ich mich mit dem nah verwanten slawischen vertraut machen und dann das litauische an ort und stelle mir an eignen. Lezteres ist nicht möglich one sich entberungen und mühsalen zu un- terziehen, von denen der eulturmensch unserer tage in der regel kaum eine anung hat, denn das litauische ist im südlichen sprachkreiße nur noch in der hütte des ärmsten bauern an zu treffen. Doch die große freude, die herlichen formen diser spräche in lebendigem ge- brauche zu vernemen, ließ mich jene mühsale leicht er- tragen; es gieng mir wie etwa dem eifrigen pflanzen- freunde oder dem Jäger, der seiner ermüdenden Wande- rung durch gestrüppe und sumpf vergißt beim anblicke eines seltenen krautes oder des erlegten wildes. Zur reise nach Litauen wurden mir die mittel, die zu bestrei-
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ten ich selbst nicht im stände gewesen wäre, von der Hohen Kaiserlichen Akademie der Wißenschaften zu Wien gewärt, auf Verwendung des Hern Ministers für Cultus und Unterricht, Hern Grafen Leo von Thun, Excellenz, welcher mir zugleich den erforderlichen Urlaub erteilte. Habe ich im vor ligenden buche der wißenschaft einen dienst geleistet (und ich habe es an redlichem streben nicht feien laßen), so ist auch diser erfolg dem Manne zu danken, durch den Österreich einem neuen wißenschaft- lichen aufschwunge zu gefürt ward.
Auf der reise selbst fand ich in Königsberg bei Neßel- mann die erste lebhafte förderung meines Vorhabens; durch Neßelman ward ich an den Superintendenten Jordan in Ragnit empfohlen, der bis zur Vollendung dises werkes in der ersprießlichsten weise durch* einziehen von auß- künften beim volke, darleihen seltener werke u. s. f. meinem vorhaben Vorschub leistete und besonders wärend meiner reise mir die mittel und wege zeigte, um zu mei- nem zwecke zu gelangen. Durch disen würdigen förde- rer meines Vorhabens wurde ich in Litauen überall gastlich auf genommen und mit den Litauern verschidener mund- arten bekant. So leistete meinen arbeiten Vorschub die Herren Superintendent Glogau in Tilse (s. vorrede zum II. teile) ; Pfarrer Karpowitz in Kraupischken , der mir die wertvolle und seltene litauische grammatik von Oster- meyer zum geschenke machte, die mir bei meiner arbeit von ser großem nutzen war; Pfarrer Gessner inBudweten; Pfarrer Gamradt in Smaleninken ; Pfarrer Heinrici in Kau- kenen; Pfarrer Zippel in Prekuls; Superintendent Krause
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in Pilkallen und vile andere mer oder minder. Vilen ge- winn verschaffe mir auch der aufenthalt bei Hern Ober- fischmeister Beerbohm auf Feilenhof am Kurischen Haffe.
Auf den dörfern mietete ich mich bei den lerern ein, von denen am meisten mir von nutzen war Kumutätis in Groß-Kakschen bei Ragnit, ein geborner Litauer und ein auß gezeichneter kenner seiner muttersprache. Von Ku- mut:it lernte ich das litauische; ferner versah er mich mit vilen und treflichen beitragen für das lesebuch und reiste auf längere zeit zu mir nach Prag, wo er mir ein lieber hausgenoße und freund ward. Kumutät sah mit mir das ganze werk durch, auch war er mir bei der reinschrift des lesebuchs und bei anfertigung des glossars durch seine fleißige mitbeteiligung eine große stütze. Die Sprichworte hat er allein geordnet. Es ist jede form, jedes wort einer prüfung unterzogen worden, nichts ist one bemerkung auf genommen, was nicht entweder in der jetzigen Volkssprache, oder in der Schriftsprache wirklich gebräuchlich ist und dem litauischen sprachgefüle als richtig gilt ; es versteht sich mit außname des auß anderen, nament- lich älteren und zemaitischen werken besonders ins lesebu-h auf genommenen, diß ist stets bezeichnet und großenteils auch an der feienden betonung kentlich. Außerdem wonte ich noch bei lerer Marold in Kurschen bei Pilkallen, der ebenfalls beitrage für die Chrestomathie lieferte, und bei lerer Meszkätis (ein geborner Litauer) in Ober-Eiseln bei Ragnit, auch besuchte ich den lerer Tautrims auf der Schmelz bei Memel, so wie Hern praecentor Kelch in Deutsch Grottingen an der rußischen gränze, kreiß Memel,
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lezteren jedoch nur einmal. Durch die genanten geist- lichen und lerer lernte ich teils unmittelbar viles mir wichtige kennen, teils kam ich durch sie mit den land- leuten zusammen, die sich gar nicht so übel an stelten, meine das ablocken grammatischer und diabetischer for- men bezweckenden fragen zu beantworten. Von allem disem werde ich vor der Übersetzung litauischer märchen, Sprichworte und rätsei des weiteren berichten, wo ich überhaupt die ergebnisse und erlebnisse meiner fünfmonat- lichen außfart im sommer 1852 zu schildern gedenke; land und leute werden in diser Schilderung natürlich in den Vordergrund treten.
So habe ich mich bemüht das material zu meinem werke unmittelbar auß dem volke selbst zu schepfen; zu disem zwecke muste ich vor allem litauisch sprechen lernen, was mir bald in wenigstens hinreichendem maße gelang, obgleich ich nur eine verhältnismäßig geringe Vorbereitung auß büchern mit brachte ; sie konte nicht beßer sein, da mich die vorhandenen grammatiken über die außsprache des litauischen noch ser im unklaren ließen , und one die außsprache zu kennen vermag ich wenigstens keine spräche bis zum gebrauche derselben zu erlernen. Daß ich durch das lesen älterer und neuerer Schriften reichen stofF für die grammatik fand, versteht sich; jedoch sind solche gedrukte quellen immer nur mit vorsieht zu gebrauchen, da sie meist von deutschen ver- faßern (Übersetzern) her rüren. Manches gieng mir jedoch erst zu, als die grammatik bereits vollendet und die hand- schrift bereits ab gegeben war.
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Die vorhandenen grammatischen werke kamen mir übrigens treflich zu statten, vor allem ist reichlich benüzt worden Kurschats beitrage zur künde der litauischen spräche, I. heft: deutsch litlauische phraseologie der prae- positionen, Königsberg 1843, in der syntax, ganz beson- ders aber diser beitrage II. heft: laut- und tonlere der littauischen spräche, Königsberg 1849. Dises in seiner art auß gezeichnete werkchen, von dem ich sagen kann, daß ich es so zimlich außwendig gelernt habe, da es mir beim erlernen des litauischen von unschäzbarem werte war, ist für die accentlere mein fürer gewesen, one den ich wol lange im finstern gebliben wäre. Frei- lich weiche ich in manchen punkten von Kurschats auf- faßung ab, aber Kurschat ist der einzige litauische gram- matiker, der die spräche (bis auf die Scheidung von o und ti) richtig und genau dar stelt ; außer dem hat er seine arbeit, one sprachwißenschaftliche gelersamkeit zu be- sitzen, mit ser gutem takte an geordnet. Nur Kurschats Schriften sind genau geschriben, alle übrigen hochlitaui- schen drucke one außname sondern namentlich die durch j erweichten consonanten nicht hin reichend von den harten, *) ab gesehen von anderen gebrechen. Bei auß- arbeitung der syntax fand ich eine gute stütze an 0 Ster- in ey er s litauischer grammatik, Königsberg 1791 und an Curtius griechischer schulgrammatik. Beide werke ha- ben im ganzen und großen dieselbe behandlung und an- ordnung des Stoffes, und zwar diejenige, welche nach
*) Neßelmann in seinen dainas hat dise genauere Schreibung eben- fals befolgt.
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meiner meinung die einzig verständige und zwekdienliche ist; es wird nämlich alles philosophische wesen ferne gehalten, dafür aber findet man die erscheinungen der spräche in lichtvoller anordming dar gelegt. Ich ken >e nichts was mir unerquiklicher wäre, als philosophisch sein sollendes wesen in der grammatik Auch die syntax soll und darf nur eine möglichst umfaßende beschreibung des Sprachgebrauchs in lichtvoller durch das wesen der sache gegebener anordnung und faßlicher darstellung sein, al- gemeinere gesichtspunkte gehören in eine grammatik we- nigstens nicht, fals überhaupt die sogenante philosophische grammatik zur zeit etwas berechtigtes wäre. Außer dem daß dergleichen dinge in einer grammatik nicht arn platze sind und auf anordnung und darstellung des Stoffes nur störend ein wirken, ist aber jene richJung überhaupt eine irrige und das falsche derselben besteht besonders darin, daß der syntactische Sprachgebrauch auf innere algemeine gründe, auf geselze des menschlichen denkens u. s. w. zurück gefürt und darauß her geleitet werden soll, aber ser häufig, ja meisten teiles, verhält sich das, was für eine spräche oder einige sprachen als notwendig demon- striert wird, in einer andern ganz anders. — Außer dem habe ich Mi e Ick es grammatik, Königsberg 1800, d. h. Ruhigs grammatik mit nicht bedeutenden Veränderungen herauß gegeben von Mielcke, und Kl eins beide gram- matiken, die lateinische, Königsb. 1653, und die deutsche außgabe, Königsberg 1654, benüzt. Schon Klein ist mit der äußersten vorsieht zu gebrauchen, da er die spräche nicht selten schulmeistert. Die späteren grammatiken be- ruhen aber wesentlich auf Klein. Auß der H a a c k sehen
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Grammatik 1727 fand ich nichts zu benützen, das werk ist kurz, und was darin gegeben ist, steht auch in an- deren grammatiken. Sappuhns elementa linguae litua— nicae, herauß gegeben von Schulz, Königsberg 1730, habe ich nie gesehen, glaube aber nicht, daß dadurch meiner arbeit irgend etwas erklekliches entgangen sei, ob- gleich diß werk unabhängig von der Kleinschen gramma- tik entstanden sein soll ; s. Ostermeyers vorrede , wo überhaupt außfürlicheres über dise alleren grammatiken mit geteilt wird. Von Klein bis Kurschat ist als eine epoche in der behandlung der laut- und formenlere an zu sehen, mit Kurschat begint erst eine genauere be- handlung der laute und vor allem des accentes. Auch was Kurschat über das verbum lert ist vortreflich, ver- steht sich aber vom Standpunkte wißenschaftlicher Sprach- forschung von selbst; doch ist eben sein werk keine volständige grammatik. Neßelmans Wörterbuch kam mir trotz der ungenauen Schreibung durch seine reich- haltigkeit ser gut zu statten. Daß meine arbeit, nament- lich aber laut- und formenlere, als ein neues werk er- scheint, von dem bisherigen toto corpore verschiden, körnt von der sprachwißenschafllichen methode , die eben erst ein gewinn der neuesten zeit ist , und von meinen beobachtungen beim volke selbst.
Die Vorbereitungen mit begriffen habe ich an disem werke siben jare, freilich mit Unterbrechung, gearbeitet; ich habe nämlich schon im jare 1848 den plan zu dem- selben gefaßt und mit der erlernung des litauischen und slawischen begonnen. Ich gebe jezt meine arbeit herauß
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mit dem bewustsein, daß ich noch jare lang wesentliche verbeßerungen und zusätze zu derselben gefunden haben würde, wenn ich den abschluß noch weiter hinauß ge- schoben hätte. Möge das werk in der vor ligenden form der sprachwißenschaft unserer tage nicht unwürdig sein; eines wage ich im wenigstens zu zu sprechen : es gewärt dem forscher zuverläßiges material.
Prag, am 5. juni 1855.
Aug. Schleicher.
Inhalt.
Einleitung.
png. §. 1. Die litauische spräche in in irem Verhältnisse zu den übrigen indo-
german. sprachen 1
§. 2. Über die litauische (lettische) sprachfamilie 2
§. 3. Gebiet der litauischen spräche 3
§. 4. Mundarten des litauischen 4
I. Lautlere.
§. 5. Außsprache der litauischen vocale 7
§. 6. Quantität und betonung der vocale 10
§. 7. Diphthonge 12
§. 8. Quantitätswechsel und einfluß des accents auf die quantität 14
§. 9. Übersichtliche Zusammenstellung der litauischen vocale und diphthonge 16
§. 10. Consonanten 16
§. 11. Das litauische aiphabet 24
§. 12. Einteilung der litauischen laute 25
§. 13. Abweichungen der außsprache von der schrift 26
§. 14. Keine Verdoppelung der laute in der Schreibung 28
§. 15. Dialectische verschidenheit der laute 29
§. 16. Vocalische lautgesetze 34
§. 17. Vocale der a-reihe : t, e, e, a, o, 1. a-reihe, 2. in die «-reihe um
schlagende «-reihe, 3. u für ursprüngliches a 35
§. 18. Vocale der t-reihe; t, e, et, ai 48
§. 19. Vocale der «-reihe; «, ü, au; ui 55
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§. 20. Über die vocalreihen im algemeinen 61
§. 21. Hiatus und Vermeidung desselben 63
§. 22. Lautgesetze beim zusammentreffen mit j 65
§. 23. Lautgesetze der dentalen consonanten 70
§. 24. Lautgesetze der gutturalen consonanten 72
§. 25. Gesetze beim zusammentreffen von Zischlauten 72
§. 26. Lautgesetze des n 73
§. 27. Gesetze des außlautes und verwantes 78
II. Wortbildung.
§. 28. Algemeines über die Wortbildung 86
§. 29. Von den wurzeln. 86
§. 30. Von der stambildung im algemeinen 90
§. 31. Infinitiv 91
§. 32. Supinum 92
§. 33. Part, praes. act. I. und part. fut. act 92
§. 34. Partie, praet. act. und imperf. act 94
§. 35. Partie, praes. act. II 97
§. 36. Partie, praes. pass. und futuri pass 98
§. 37. Partie, praeteriti passivi 99
§. 38. Partie, necessitatis 100
§. 39. Nomina agentis auf -tojis 100
§. 40. Nomen actionis auf -imas 101
§. 41. Nominalbildungssuffix a 102
§.42. „ i 104
§. 43. „ u 105
§. 44. Nominalbildungssuffixa, hauptelement j 105
§. 45. „ „ v 109
§. 46. „ „ * 110
§• 47. „ „ r 110
§• 48. „ „ l 111
§.49. „ „ t (st, sU) 114
§• 50. „ „ d 119
§.51. „ „ n (sn) 119
§. 52. „ „ k (szk) 125
§• 53. „ „ g, i 127
§• 54. „ „ b 128
§. 55 „ „ m 129
§. 56. Deminutiva 130
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Pag-
§. 57. Zusammensetzung. I. Nomina 132
II. Verba 138
§. 58. Personennamen 14t
§. 59. Patronymica und verwantes 144
§. 60. Ortsnamen 145
§ 61. Steigerung der adjectiva 147
§. 62 Cardinalzalen 149
§. 63. Ordinalzalen 151
§. 64. Andere ableitungen vom stamme des znlworts 12J> 153
§. 65. Von den ab geleiteten \erben im algemeinen 155
§. 66. Ableitung mit a — o (cl. VI, 1.) 156
§. 67. „ „ a — y (cl. VI, 2.) 157
§. 68. „ „ o (cl. VII.) 158
§• 69. „ ü (cl. VIII.) 160
§70 „ „ au («1, IX.) 161
§• 71. „ y (cl. X.) 162
§. 72. „ „ e (cl. XI.) 163
§. 73. „ „ m, diu (cl. XII, 1.) 163
§.74. „ „ en (cl. XII, 2.) ,166
§. 75. Einiges über entlente worte 167
HI. Flexion.
§. 76. Von der declination im algemeinen und der declination der sub-
stantiva ins besondere 170
§. 77. Casusendungen 171
§. 78. Einteilung der nominalstä'mme 174
A. V <> c a 1 i s c h e stamme.
§. 79. I, 1. Declination der «-stamme; masc, nom. sing, -as 175
§. 80. „ „ „ fem., n. s. -a 178
§. 81. I, 2, a. „ „ nicht zusammen gez. ja-st. ; masc, n. sing, -jas 179
§•82. „ „ „ „ „ „ fem., n. s. -ja 180
§. 83 I, 2, b. „ „ zusammen gez. ja-st. ; masc, n. sing, -t's, -ys 182
§• 84- » v r, » n fem., n. s. -e 184
§. 85. II. „ „ t-stämme m. f.; n. sing, -is 187
§. 86. III. „ „ M-stämme ; masc, n. s. -ms lt)0
B C o n s o n a n t i s c h e stamme.
§. 87. IV, 1. Declination der n- und «-stamme; masc., n. s. -ä 191
IV, 2. „ „ r-stämme; fem., n. s. -e (-u) 193
§. 88. Algemeines über die pronominale declination 194
— XVI —
Pag. §. 89. Declination der pronominalen a-stämme 194
§. 90. „ „ „ ja-stämme 196
§. 91. „ von päts, pati 199
§. 92. Pronominale Zusammensetzung und verwantes 200
§. 93. Declination des unbestimten adjeclivs, a- und ja-stämme 203
§. 94. „ „ „ „ w-stämme und über die be-
tonung sämtlicher adjectiva 205
§. 95. „ „ bestirnten adjeclivs 208
§. 96. „ der participia 210
§. 97. „ des zalwortes 214
§. 98. „ „ ungeschlechtigen pronomens 216
§. 99. Adverbia 218
§. 100. Algemeines über die conjugation 221
§. 101. Personalendungen und bindevocal 222
§. 102. Praesens 225
§. 103. Praeteritum 226
§. 104. Permissiv 226
§. 105. Futurum 227
§. 106. Imperfectum 228
§. 107. Optativ 228
§. 108. Imperativ 229
§. 109. Medium mittels si 232
§. 110. Einteilungsgrund der verba 234
§. 111. I. classe. Reiner verbalstamm im praesens; I, 1. derselbe stamm
in allen formen 235
§. 112. I, 2. der zweite stamm sezt ein nicht wurzelhaftes e, o an 237
§. 113. II. classe. Praes. mit vocalverstärkung 238
§. 114. III. classe. Praes. mit nasalverstärkung 239
§. 115. IV. classe. Praes. mit j; IV, 1. zweiter stamm one zusatz 241
§. 116. IV, 2. zweiter stamm mit e 244
§. 117. V. classe. Praes. mit t, st 246
§. 118. Ab geleitete verba, cl. VI— XII 249
§. 119. Reste der bindevocallosen conjugation 250
IV. Syntax.
§. 120. Numerus 255
§. 121. Genus 257
§. 122. Artikel 259
§. 123. Adjcctivum 260
§. 124. Vom einfachen satze 261
_ XVII -
pag.
§. 125. Vom gebrauche des accusativs 262
§.126. „ „ „ locativs 264
§. 127. „ „ „ dativs 265
§. 128. „ „ „ instrumeiitalis 267
§•129. „ „ „ genitivs 271
§. 130. Von den praepositionen und postposilionen im algemeinen 276
§. 131. Übersieht der praepositionen und die uneigentlichen praepositionen apl'uih, prif/äf, pnskvi, anapus, andszal. stale, laitke, iszilgai, auri\
anöt, pirtn, tärp, lyg, tes 278
§. 132. Genauere erörterung der einzelnen praepositionen 281
§. 133. Suffigierte postpositionen 292
§. 134. Vom znlworte 295
§. 135. Vom pronomen 298
§. 136. Die umschribenen teinpora und modus des activs und das pas-
si vum 302
§. 137. Vom medium 303
§. 138. Vom gebrauche der tempora 305
§. 139. Vom gebrauche der modi one conjunctionen 309
§. 140. Vom infinitiv und supinum 311
§. 141. Vom part. praes. act. II 314
§. 142. Vom part. praes. act. !., futuri act., praet. act. und imperfecti act. 315 §. 143. Von den participien des passivs und dem part. der notwendigkeit 318
§. 144. Vom gerundium 320
§. i45. Von den interrogativen partikeln und den fragesätzen überhaupt 322
§. 146. Von den negativen partikelin 325
§. 147. Copulative conjunctionen 328
§. 148. Disjuuctive conjunctionen 328
§. 149. Adversative conjunctionen 329
§. 150. Comparative conjunctionen 330
§. 151. Declarative conjunctionen 331
§. 152. Temporale conjunctionen 333
§. 153. Causale conjunctionen 334
§. 154. Folgernde conjunctionen 334
§. 155. Finale conjunctionen 335
§. 156. Hypothetische conjunctionen 335
§. 157. Concessive conjunctionen 337
§. 158. Partikeln der hervorliebung 338
§. 159. Interjectionen 338
Nachträge, berichtigungen und drukfeler 340
Einleitung.
Von der litauischen spräche und iren inundarten.
§. 1. Die litauische spräche (letüviszka*') halbä) gehört zum großen indogermanischen sprachstamme. Indisch und Persisch, Griechisch und Lateinisch, Slawisch, Litauisch und Deutsch, endlich die Celtisch genanten sprachen sind die äste (familien) dises Stammes , deren jeder sich widerum mer oder weniger in sprachen oder dialecte verzweigt. Slawisch, Litauisch und Deutsch sind besonders nahe verwant und bilden ein ganzes für sich; Slawisch und Litauisch aber gleichen sich in manchen teilen der grammatik und im wortvorrate so ser, daß man geneigt sein könte sie für glider einer und derselben sprachfamilie zu halten, hielte nicht große verschidenhcit in anderen teilen des Sprach- baues von solcher ansieht ab. Das litauische steht auf einer ser alten lautstufe, d. h. es hat sich von jenen lautlichen Veränderun- gen (abschleifungen) , welche im laufe der zeit an den sprachen
*) Lehirä Litauen ; davon Letüvininkas ein Litauer, letüviszkas, fem. -a, li- tauisch. Die etymologie des Wortes ist dunkel, i
1
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sich zeigen, großenteils frei erhalten und überragt in diser be- ziehung namentlich seine slawische zvvillingsschwester; unter al- len lebenden indogermanischen sprachen zeigt es in seinen lauten die bei weitem gröste altertümlichkeit, daher seine hohe bedeu- tung für die sprachwißenschaft. In der grammatik, wenigstens in der conjugation, gebürt dagegen dem slawischen der vorrang.*)
§. 2. Zu der sprachfamilie, in welcher das litauische die erste stelle ein nimt (man pflegt sie die lettische oder litauische familie zu nennen) gehört das erst in der zweiten hälfte des i7ten jarh. **) im deutschen unter gegangene Preußische (gew. altpreußisch genant), dessen heimat der küstenstrich zwi- schen der Weichsel und dem Memelstrome war. Das preußische stund dem litauischen ser nahe, beinahe als dialect zur seite; in seinem grammatischen baue überragte es dasselbe sogar in eini- gen punkten an altertümlichkeit.***) Eine dritte zur litauischen familie gehörige spräche ist das Lettische (lit. Kurszys ein / Lette ; kürsziszkas fem. -a. lettisch). Es ist diß eine in laut und grammatik jüngere spräche, die sich zum litauischen etwa verhält wie das italiänische zum latein ; sie wird gesprochen in Kurland
*) Über das litauische und das Verhältnis des litauischen zu den übrigen sprachen des indogermanischen Stammes besonders zum slawischen vgl. meine sprachen Europas, Bonn 1850. pg. 187 ff. ; formenlere der kirchenslaw. spräche, pg. 8 ff.; algem. monatsschrift für wißensch. u. lit. jarg. 1853 p. 786 u. 787. und Casopis cesk. Mus. r. 1853. sv. 2. wos. ein besonderer aufs, über discn gegenständ (o jazyku litevskem, zvlaste ohledem na slovansky) ; literarische beilage zur k. k. wiener zeitung, jarg. 1855: kurzer abriß der geschichte der slawischen spräche. .
**) zwischen 1653 u. 1690, wie ich a. a. o. in der zeitschr. des böhm. museums nach gewisen habe.
/ ***) Bopp, die spräche der alten Preußen, Berl 1853.
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und dem größeren teile von Livland, außerdem vereinzelt (durch ansidler) bei Memel und auf der kurischen nerung.*)
§. 3. Die litauische spräche wird gegenwärtig vom volke noch gesprochen in dem nördlichen teile der kön. preuß. pro- vinz Ostpreußen und in weiterer außdenung in den angränzen- den teilen Rußlands ; eine linie von Labiau am kurischen haffe nach osten bis Grodno, von hier mit einer kleinen außbiegung nach osten nordwärts bis in die nähe von Dünaburg und von da westwärts zurück an die see (etwa nach Liebau) dürfte nach den bisherigen angaben das gebiet der litauischen spräche im ganzen und großen umschreiben.
Genauer bekant ist mir von disem gebiete nur der kleine teil, welcher zum königreiche Preußen gehört, das folgende werk bezieht sich demnach hauptsächlich auf das preußisch litauische; das litauische, welches im rußischen teile des Sprachgebietes ge- 1 sprochen wird , kenne ich nur auß büchern und durch einzelne personen auß jenen gegenden. Im preußischen Litauen ist die litauische spräche und nationalität schon lief herab gedrükt und fast außnamslos auf die niderste Volksschicht beschränkt. Beson- ders im Süden des Sprachgebietes ist das litauische in zimlich rasclem außsterben begriffen; die kreiße Labiau, Insterburg, Gumbinnen , Goldapp , zu ende des vorigen jarhunderts noch fast durchauß litauisch, sind nunmer bereits fast gänzlich deutsch geworden; in den kreißen Pilkallen, Stallupönen, Tilsit, Ragnit, Niderung sind ebenfals sogar auf dem lande die wolhabenderen
*) Stender, lettische grammatik 2te and. Mitau 1783. Rosenberger for- meul. der lett. spr. Milan 1830. Stender, lett. lex. Mitau 1780.
J*
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leute und die bewoner der pfardörfer meist deutsch, die bevöl- kerung im ganzen jedoch vorhersehend litauisch; in den kreißen Heidekrug und vor allem im kreiße Memel ist das litauische de- ment am stärksten vertreten. Die statte sind durchauß deutsch. Nach den in Rußland erscheinenden werken und nach dem ca- lender in litauischer spräche zu schließen, muß dort die litauische spräche mer noch auch den wolhabenderen und teilweise gebil- deten teil der bevölkerung umfaßen.
§. 4. Sowol auf dem preußischen als auch (wie ich auß den drucken ersehe) auf dem rußischen gebiete teilt sich das litauische in verschidene dialecte, die sich jedoch sämtlich unter zwei hauptdialecte bringen laßen: hochlitauisch und niderli- tauisch, oder litauisch im engeren sinne und zemai- tisch (iemaitis ein Niderlitauer, zemaitiszkas , fem. -a, nider- litauisch, abgel. von iemas nidrig); äemaitisch braucht man ge- wönlich für jeden rußischen litauer, diß ist jedoch nicht genau treffend, denn auch auf rußischem gebiete scheidet man den Li- tauer (im Süden) vom Zemaiten (im norden) und auch das preu- ßisch litauische ist nur im kleineren teile seines jetzigen gebie- tes (im Süden) hochlitauisch, der ganze norden spricht nider- litauisch, d. i. zemaitisch. Im preußischen kann etwa der Memel- strom als grenze beider dialecte gelten, ob die Verlängerung diser linie auch in Rußland die beiden dialecte scheidet, vermag ich nicht zu bestimmen, vermute es jedoch. Die in Rußland erschei- nenden bücher sind in verschidenen dialecten verfaßt 3 für das ganze preußische gebiet, auch für den niderlitauisch redenden teil, ist außschließliche Schriftsprache das hochlitauische (der dia- lect von Pilkalien, Iiisterburg, überhaupt des südlichsten teiles des
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Sprachgebietes , nur in etwas älterer und reinerer form als die jetzige Umgangssprache). Der unterschid beider dialecte ist in der lautlere genauer zu erörtern , hier nur so vil , daß außer ge- wissen vocalwechseln (z. b. entspricht hochlitauischem tl, e, o meist niderl. o, e », d) der hauptunterschid darin besteht, daß die gruppen tj , dj im hochlitauischen in die assibilaten es, dz über gehen, im niderlitauischen aber bleiben. Der unterschid von hoeh- und niderlitauisch vergleicht sich aber dem von hoch- und nider- deutsch, von attisch - ionischem und äolisch - dorischem griechisch, von ost- und westslawisch und südslawisch (serbisch-slowenisch), von hebräisch -arabisch und aramäisch. Obgleich dise nichtVer- wandlung der dentalen vor j eine ältere stufe sprachlicher ent- wickelung bezeichnet und obgleich manche andere eigentümlich- keiten des iemaitischen entschiden in der bewarung des älteren bestehen, so ist doch besonders wegen des im niderlitauischen üblichen versetzens des accentes von den endungen auf die stamsilbe, wodurch die ersteren nicht wenig von irer deutlichkeit und volständigkeit verlieren, so wie überhaupt, weil das nider- litauische in manchen punkten an regelfestigkeit dem hochlitaui- schen nach steht, das hochlitauische, also die spräche südlich vom Memelstrome, mit welcher die preußisch -litauische Schriftsprache stimt, wichtiger und außgibiger für die sprachwißenschaft als das zemaitische. Schade daß diser hochlitauische dialect schon jezt schwach vertreten ist und one zweifei zuerst ganz auß stirbt.
Der tibergang vom hochlitauischen zum niderlitauischen ist ein ganz almählicher, zu nemend in der richtung von Süden nach norden. Schon im ragniter und tilsiter dialecte finden sich spuren
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des zemaitischen im vocalismus, jenseit des Memelstromes begint schon die nichtassibilierung der oben genanten gruppen in ge- wissen fällen (urspr. tjai, djai wird zu tei, dei, nicht mer zu czei, dzei, aber z. b. tju, dju werden noch zu czu, diu gewan- delt, wie im hochlitauischen) und im vocalismus meren sich die abweichungen, bis endlich um Memel das entschiden zemaitische hervor tritt.
I. lautiere.
Vocale. § 5. Außsprache der litauischen vocale.
Die litauische spräche in dem von uns hier zu gründe ge- legten dialecte (dem hochlitauischen, der Schriftsprache der preu- ßischen litauer) kent folgende laute.
Einfache vocale: a, q; e, e (e, §) e, e; i, i, y ; o; u, if, ü.
1. Der haken an q, e, (e), i, % (bisher z, zt gedrukt) än<- dert an der außsprache des vocals durchauß nichts, er hat nur etymologische bedeutung, indem er den wegfall eines ursprüng- lich nach dem vocale stehenden nasals an zeigt.*)
2. a, q wird wie reines a gesprochen sowol wenn es kurz als wenn es lang ist.
Anm. Ältere drucke bezeichnen a bisweilen mit einem punkte: d.
3. e, e ist das harte, tiefe e oder ä, franz. e ouvert (nie- mals das leise fast stumme e des deutschen); ser leicht geselt sich disem laute, besonders wenn er lang ist, ein nach schlagen- des a bei; es ist schwer zu sondern, wo diß statt finde und wo
*) dass 9, e, |, w jemals nasale außsprache gehabt haben {g etwa wie franz. an in mangeant, e wie en in bien u. s. f.), glaube ich nicht; solche nasalvocale halten in den sprachen zimlich fest (franz. , polnisch) und wenn die nasale außsprache verloren geht, so hinterläßt sie nicht den ursprünglichen vocal unverändert (so ward z. b. im slawischen auß an am am zuerst q und dann «); endlich greift das außlaßen des nasals one weitere Veränderung des vocals noch jetzt im litauischen um sich; mä (zu schreiben mqf) gilt neben man (mihi), geräjam, gerqjam neben gerdmjam (bono, dat.) s. u. §. 27.
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nicht, da man zwischen einem ä (z. b. kurz in veiti, faren uehere, spr. wäschti) und dem entschidenen ä" (z b. kurz in sekti, fol- gen, spr. sä"kti; lang in manes , genit. sing, von äsz, ich, spr. tnänd"s) oft Zwischenstufen, d. i. ein kaum hörbar nach schlagen- des a oder ä zu vernemen glaubt, bei ser tiefem ästelt sich ein solcher nachklang besonders, wie es scheint, vor gewissen con- sonanten leicht ein. Die entschidene außsprache äa bezeichne ich durch einen punkt unterhalb: e, e. Da ich jedoch bis jezt keinen etymologischen unterschid von e und e habe auf finden können, auch namentlich beim langen e die sonderung in der außsprache nicht so wichtig ist, um durch einen feler misverständnis oder unverständlichkeit herbei zu füren, so habe ich nur in der gram- matik, nicht aber in Chrestomathie und glossar die trennung von e und e durch gefürt. Vor gutturalen consonanten (s. u.) nament- lich vor hartem /, vor /t, tritt die außsprache e, besonders wenn e den ton hat, häufig ein, vor t, d wol am seltensten. Langes ff, f, spr. d, hat fast immer einen wenn auch geringen nachschlag, doch ist er oft nicht so deutlich als a vernembar, sondern klingt mer wie ää , dise lezteren fälle (reines ä und ää) bezeichne ich durch e one punkt darunter, z. b. mStas (jar) sprich määtas, merg6U (mädchen) sprich mdrgd"le, pereiti (vorüber gehen) spr. päretti; jis vem od. vömie (pernio) spr. väm'e (er speit). Nach fc, g glaubt man vor e, e ein leises i zu hören; diß komt daher, daß k, g vor den e-lauten weich, d. h. weiter oben am gaumen gesprochen werden (geras gut, masc. klingt daher nach Kurschats volkommen richtiger beobachtung fast wie gf'aura*). Alte drucke haben ia für e , so besonders nach gutturalen und Zischlauten, auch ea findet sich, und zwar meist in Übereinstimmung mit der heutigen außsprache, für e, e in alten drucken, z. b. in KNIGA Nobaznistes Krikscionißkos etc. KIEDAYNISE 1653. pear überall statt pe"r z. b. pearejs (d. i. pereis, wird vorüber gehen), deaszimti (dfs&imt zehn), plateasnis (platesnis breiter), giweananti (gy- vönanti den wonenden), sweaeias (svec&es, gast), treacias (Jreczes dritter), peaklon (peklon in die helle), sutweartas (sut- vertas geschaffen), east (für esli ist), eaiiarq (eierq den teich
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acc. sing.) ; aber kiaturis (keturis vier acc. plur. masc.) neben kieatwirtas (ketcirtas vierter) , sziaszias (acc. pl. fem. szeszies sechs), ziame (zerne erde), zianklas (ienklas zeichen) u. s. f.» nach k und den Zischlauten scheint in der regel also ia zu ste- hen, anlautend und nach anderen consonanten ea; auch ae findet sich für e, z. b. kaeles, d. i. kelies, kelias (weg).
4. e ist das weiche, nach * hin klingende e, wie man es im deutschen in see, reh auß spricht, franz. e ferme; es ist stets lang (z. b. deze dose, büchse). Im außlaute wird es nicht sel- ten zu e (ä) verkürzt (z. b. deze instrum. sing.), diß ist in die Schrift auf genommen. Die meisten mundarten, die Pilkalner auß genommen, sprechen unbetontes e der endsylbe wie e (z. b. rede er fürte), weshalb man häufig auch so (rede) geschriben findet; die genauere Schreibung hat sich aber hier an die ältere richtigere außspraclie an zu schließen.
5. e" verhält sich zu e wie e zu e, d. h. es ist e mit nach schlagendem a, also e", oft klingt es beinahe wie ia (z. b. d'eoas gott, spr. de" was fast diawas) , ie wird es gewönlich geschriben ; dise Schreibung ist aber schon auß dem gründe verwerflich, weil * vor einem andern vocale die erweichung des vorhergehenden consonanten anzeigt (s. §. 10.) , z. b. dmzie voc. von dmzias zeit, ewigkeit), zie ist ganz verschiden von ie (Neßelmann unter- scheidet e nicht von e). Es ist der unterschid von e und e vil fester und durchgreifender als der von e und e, auch sind die laute e und e etymologisch verschiden (e ist auß a, e auß i entstanden, s. u.)*)
6. I, i, y ist das gewönliche »; y bezeichnet die länge, i die kürze, beide zeichen stellen genau denselben laut dar. Kurzes • wird auß und an lautend, bisweilen auch im inlaute etwas dumpf gesprochen, nach e zu, änlich dem poln. y, doch nicht so stark von i unterschiden als dises, so z. b in ir (und, auch), käsgi (quisnam) ; diß findet sogar bei betontem i statt : eini (du gehst) ;
*) me<j-m\ (alt, jezt metjii) heißt: ich schlafe, dagegen meg-mi (alt, jezt migstu) ich habe gefallen ; greb-ti zusammen faßen , greb-ti harken.
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kirms (axt) ; diser unterschid ist indes fein. Alte drucke haben in der auß lautenden silbe häufig e für i, s. u. ; i ist sowol lang als kurz , s. u. Für y und i haben alte drucke nicht selten jr, z. b. jra f. yrä (ist) ; jwesti f. ivesti (ein füren) ; für i nament- lich zemaitische drucke y (nach polnischer weise), wärend i ent- weder die länge bezeichnet, oder, wie im polnischen, als ji gilt, z. b. yr f. ir (und), szys f. sz4s (diser); anita f. anyta (des ehemans mutter); voloimas f. volöjimas, andere neuere haben auch volojymas (das wälzen) u. s. f. Anm. y wird bei den Litauern ii genant.
7. o ist reines o und stets lang.
8. u, if ist lang und kurz reines u; änlich wie t wird kurzes m im außlaute etwas dumpfer, weniger rein, mer nach o hin auß gesprochen (z. b. neszü ich trage, ganz verschiden von pülti fallen, mit reinem vollen u).
9. ü : o ■=. e : ä z= e : e d. h. es ist o mit nachschlagen- dem a: öa. ü ist etymologisch von o verschiden (ü ist auß «, o auß a entstanden) und streng von demselben zu sondern.*) Es ist stets lang.
Anm. Alte zemaitische drucke haben meist uo für ü.
§. 6, Quantität und betonung der vocale. Die vo- cale des litauischen sind entweder kurz oder lang, seltener ist eine solche außsprache der vocale, daß man über ire quantität in zweifei. sein kann; daß unbetonte ursprüngliche länge der end- silben in entschidene kürze verwandelt wird, findet sich dagegen häufiger und es hat die formenlere dise fälle im einzelnen zu be- merken. Lang und kurz sind a\ e (e); w; kurzes i und langes y (z=z i) werden dagegen durch die Schreibung geschiden ; e, o, ä, ü sind stets lang, ebenso alle diphthonge. Die nasalierten vo- cale q , e (e) , j , «f sind im inlaute (mit einziger außname von
*) in den drucken werden 4 und o, e und e deshalb öfter mit einander verwechselt, weil im niderlitauischen (schon im kreiße Niderung) für ü und e o und e gesprochen wird (für hochlitauisch o wird dagegen d auch a und häufig für e »' gesprochen.
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pinigai (geld), küiiigs (herr, pfarrer) für und neben piningat, künings (od. küningas') stets lang ; auß lautend im accusativ sing, der nomina subst. u. adject. und der ungeschlechtigen pronomina stets kurz, im acc. sing, der übrigen pronomina und im nom. plur. masc. der participia stets lang. Die praeposition % (in) ist als selbständiges wort und in der Zusammensetzung mit verben stets lang (z. b. imesti , hinein werfen, jis tmete, er warf hinein). In vilen fällen bedarf es also keiner besonderen bezeichnung der quantität, besonders wenn die schrift mit accenten verseilen ist. Betonte kurze silbe bezeichnen wir mit dem gravis (mane mich, degti brennen, ardere), betonte länge mit dem acut (jpönäs herr, iol'e kraut*).
Die mit dem zeichen des nasals versehenen kurzen vocale kommen mit einziger außname des e im accusativ sing, des pron« personale (ma»e, tavey save, mich, dich, sich) nie betont vor. Bei Kurschat u. a. findet man zwar die nasalvocale auch inlau- tend kurz betont, aber mit unrecht. Diser fall tritt nämlich ein in den nichtpraesensformen der verba, die ir praesens durch nasal- verstärkung des Stammes (einschiebung von n, m) bilden, z. b. su-prantü (ich verstehe) 5 plinkü (werde kal); tunkü (werde fett), würz, pral, plik, tuk, welche in den nichtpraesensformen, z. b. fut. sapräsiu (für prat-siu) pliksiu, tiiksiu od. infin. : supräsli (für
*) Wir nemen, außer bei den diphthongen , im litauischen nur eine art der betonung an. Hr. Kurschat unterscheidet sowol bei langer als bei kurzer gilbe einen zweifachen accent, einen gestoßenen, wenn der ton „gleichsam von oben herab steigt" und einen geschliffenen, wenn er „anfangs auf einer tiefe- ren stufe schwebt und sich sodann mit einem sprunge zu einer höheren stufe erhebt." Obgleich diser doppelte ton ser an das erinnert, was Hr. Wuk Ste- fanowiö Karadzic über die serbische betonung lert u. ferner Hrn. Kurschats laut- liche auffaßung des litauischen fast durchauß eine ser genaue genant zu wer- den verdient, so muß ich doch nach den an verschidenen orten gemachten, mit aller Sorgfalt an gestehen beobachtungen erklären, daß ich einen solchen unterschid nicht war genommen habe. Villeicht hat der umstand, daß der ac- cent in verschidener weise bei der declination und conjugation wechselt, so wie die entschiden zweifache außsprache der diphthonge Hrn. K. zu einer nach meinen warnemungen alzu subtilen Unterscheidung bewogen.
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prat-tt), plikti, tükti rein hervortritt. Kurschat aber, nach eige- nem geständnisse kein Sprachforscher von fach*), von der an- sieht auß gehend, der nasal bilde einen bestandteil der wurzel und sei in allen formen ursprünglich da gewesen, schreibt suprqsiu, pltkti u. s. f. Die zeichen $( q, ? kommen demnach in unserer Schrei- bung gar nicht vor.
Bei manchen einsylbigen Worten und bei solchen, die durch das ab oder auß werfen eines vocals auß zweisylbigen entstan- den sind, ist die bezeichnung des accentes unnötig, wenn die quantität des vocals auch one accent ersichtlich ist, z. b. ir (und), to (des, dessen), devs (für devas, gott), gnyb (für gnybia, er kneipt), luins (für lüinas, hornlos), kurz bei allen einsylbigen mit den stets langen lauten e, e, o, ü, y und dem stets kurzen i, auch ui (s. u.) bedarf keiner betonung; eben so wenig brauchen wir die diphthonge ai, ei, au mit einem accente zu bezeichnen, wenn sie auß lauten, da hier ire außsprache keinem zweifei unterligt (§. 7, 2.), also jau (schon), tat (so), jei (wenn). Wir laßen daher die tonbezeichnung bei einsylbigen worten mit vocalen von ersichtlicher quantität weg; bei einsilbigen worten aber, welche durch außstoßung oder abwerfung eines vocals (der auch stehen könte) auß zweisilbigen entstanden sind , setzen wir die tonbe- zeichnung, der gleichförmigkeit wegen, auch wo sie überflüßig ist, z. b. devs (deoas), gnyö (gnybia) u. s. f. Dagegen müßen worte, bei denen die quantität des vocals oder die art des diphthongs (s. u.) durch den accent ersichtlich wird, stets accen- tuiert erscheinen, z. b. daüg (vil), gdus (wird empfangen fut.), änt (auf), tdv (dir) u. a. mit den vocalen a, e, i und den inlautenden diphthongen ai, ei, au. Es versteht sich, daß wir bei unserer betonungsweise auf den satzaccent gar keine rük- sicht nemen.
§.7. Diphthonge.
1. Der diphthong ui ist auß zu sprechen wie kurz u und kurz * mit dem nachdrucke auf dem u, ist er betont, so steht demnach
*J seine arbeiten verraten indes entschidenes taleut für sprachliche dinge.
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am passendsten der gravis auf dem u: vi. Obgleich beide vo- cale kurz gesprochen werden, so ist ui doch, wie die üirigen diphthonge, als langer laut zu betrachten.
2. Die übrigen diphthonge ai, au, ei*) scheiden sich in zwei klassen, je nachdem beide demente gleich stark hervor treten oder nur das erste hervor gehoben wird, das zweite aber schwach, ja in den meisten gegenden hochlitauens gar nicht auß gesprochen wird. Die erste art komt betont und unbetont im in- und außlau- te vor, die zweite art nur betont und nur im in- und anlaute; außlautendes ai, ei, au ist also stets der ersten art, von der wir hier zunächst handeln. Die dipthonge ai, au, ei, betont ai, aü, ei sind sowol betont als unl etont so auß zu sprechen, daß man beide laute verneme, also bei ai und ei verschiden von der üb- lichen deutschen außsprache; ai deutlich als tiefes volles ai (ja nicht wie deutsches ai), au ist dem deutschen au wol gleich, nur ebenfals stets recht rund und voll zu sprechen; ei ist ganz ver- schiden vom deutschen ei, es ist so auß zu sprechen, daß man beide laute, das e, und das i verneme, fast wie et und genau so wie das deutsche ei (z. b. in mein, dein) hier und da (z. b. im thüringisch - hennebergischen, in Königsberg in Preußen u. s. w.) dialectisch auß gesprochen wird.
3. Verschiden von der oben beschribenen art der außsprache ist die von ai, du, ei, welche diphthonge nie auß lautend und nur in betonter silbe vor kommen. Hier wird das erste element so stark hervor gehohen, daß man meist das zweite gar nicht hört, sondern anstatt ai , du, ei nur d und e vernimt, so ist z. b. die außsprache der in rede stehenden diphthonge in vaikas (knabe), hnihas (feld), sveikas (gesund) ganz verschiden von der in diszhus (klar, deutlich, z. b. von der rede), jdutis (ochse), sveikinu (grüße, mache gesund), leztere klingen im Ragnitschen ganz wie äszkus , jdtis, svekinv. Von disen drei lauten di, du, ei ist der leztere der am wenigsten häufige, bis jezt fand ich in im hoch-
*) Die besonders als endung der adverbien übliche Schreibung ay, ey ist auf zu geben, da in der ai.ßspraehe nicht der geringste unterschid besteht.
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litauischen nur in sveikinu, leidiu (laße), vöidas (angesicht, bild), veik (sogleich, bald), keikiu (fluche), seiles (speichel), meile (liebe) reiszkiu (offenbare).
Anm. Durch Zusammensetzung treffen bisweilen zwei vocale zusammen, von denen jeder eine sylbe bildet; diß ist be- sonders bei praepositionen u. dgl. der fall, z. b. äsz pailstü (ich ermüde), äsz neimsiu*) (ich werde nicht nemen), paupijs, gegend am fluße (iipe, fluß) u. a. — Zwei gleiche vocale, jeder sylbebildend , kommen ebenfals nur in folge von Zusammensetzung vor: prümti (an nemen), padrti (unter pflügen); teeina oder feeme*) (er gehe). 4. Die von uns befolgte Schreibung der vocale ist, soweit es überhaupt die Schrift erlaubt den laut genau wider zu geben, rein phonetisch, wenn z. b. im acc. u. instrum. sing, und im acc. plur. von zvdke (liecht) und änlichen Worten das e (z=z ia) wie hartes e auß gesprochen und verkürzt wird, so schreiben wir diß auch : acc. zvdke (e nach der regel in den accusativen kurz), (sw) zvake, zvakes , obwol diß gegen die grammatische analogie ver- stößt und höchst warscheinlich eine der zalreichen erst in einer jüngeren epoche der spräche ein gerißenen Verkürzungen der endsylben ist.
§. 8. Ouantitäts Wechsel und einfluß des accents auf die quantität.
a, ä; e, e; e, e; i, y] ü, v, sind die sich regelmäßig ent- sprechenden quantitätswechsel ; e hat demnach eine doppelte de- nung e und e (a) ; z. b. bdl-ti (weiß werden) praes. bäl-ü praet. bäl-aü; praes ger-iü (trinke), praet. ger-iau, inf: ger-ti) (pa)- tir-ti (erfaren), praes. tyr-iu, praet. tyr-iau (das i dises beispils ist nach §. 17* auß a geschwächt); pik-tas (böse), (su-~) pyk-ti (böse werden, das i dises beispils ist nach §.18 ursprünglich); stüm-ti, praet. stüm-iau (stoßen); praes. püv-ü, praet. püv-an, inf. pu-ti (faulen) ; fernere beispile gibt die grammatik an ver-
*) gewonlich mit außstoßung des c von ne und te: nlmsiu, teirie ge- sprochen.
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schidenen stellen (z. b. bei den vocalreihen §. 17. 18. 19). Die übrigen vocale o, e, ü sind stets lang-, ebenso das e (welches auch in anderer geltung denn als gedentes e vorkomt, nämlich für ursprüngliches ia od. ja). Das einzelne über den Wechsel der quantität in den endsilben der declination und den stamsilben der verba weiset die formenlere nach, hier sei nur so vil bemerkt, * daß wenn auß lautendes e der nomina und der dritten person praeteriti verkürzt wird, dasselbe zugleich seine qualität ändert und wie e (ä) gesprochen wird, weshalb man es beim nomen wenigstens auch so schreibt, z. b. iol'e (kraut), acc. sing, zöle instr. iole acc. plur. zoles; däve (er gab), gewönlich (die mund- art um Pilkallen auß genommen) gesprochen und geschriben däve. Zu den mit geteilten reihen können wir demnach noch bei fügen: e wird nicht selten auß lautend verkürzt in e.
Durch den Wechsel des accents treten unterschide der quan- tität nur bei den vocalen a, e ein und zwar auch nur dann, wenn nach disen vocalen nur ein consonant steht (die erweichung, d. i. ;, gilt nie als zweiter consonant). Unbetontes a und e sind über- haupt kurz (aber q und e im inlaute stets lang) nur außnams- weise lang, vor zwei consonanten komt in betonter silbe sovvol langes als kurzes a und e vor (also a, e und d, e). Vor einem consonanten gilt die regel, daß a und e, wenn sie den ton haben, lang sind (d, e~) , wenn sie in nicht haben, kurz, z. b. degü (brenne), dega (brent) ; äriii (pflüge), dria, spr. drie oder dr (pflügt); sakaü (sage), säko (sagt), säkimi (ich sagte), sdke (sagte, 3te pers.); käsü (grabe) kdsa (3te pers. praes.), käsiaü (praet. 1. pers), kdse (3te pers. praet.) ; beriu (streue), beria, spr. berie , ber (streut? ; kelias, spr. kelies (weg) , keliii (instr. sing.); rdgas (hörn), ragai (nom. plur.); nebylys (stummer), nebylio (genit. sing.); pagiri/s (gegend am walde), gen. pd- girio u. s. f.
Außnamen gibt es; besonders ä findet sich vor einfachen consonanten in unbetonter silbe, s. b. bäl-ii (werde weiß), bald (torfmor), äsä (ör, henkel) u. a.
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§. 9. Übersichtliche Zusammenstellung der litauischen vocale und diphthonge mit bezeichnung der quantität und betonung.
V o c |
a 1 € |
. |
Diphthonge |
|||||
1 a n |
g e |
bß s 3 'S bß |
kurze |
bß 3 bß |
c o |
s © "5 £ 3 3 |
bß 3 3 'S bß |
|
betonte |
un- betonte |
betonte |
un- betonte |
|||||
d d |
ä ä*) |
ä |
ä |
a q |
ä |
äi |
ä'' |
|
(e e |
e e |
ä |
e ? e |
e e |
ä |
ai ei ei |
ai ei |
ai ei |
e |
e |
e |
du |
äu |
||||
e |
e |
1" |
du |
au |
au |
|||
ö |
0 |
ö |
üi |
ui |
ui |
|||
ü' |
Ü |
öa |
||||||
y i |
y i |
i |
i |
i i |
jf |
|||
ü % |
ü~ ü |
ü |
ü |
ü 4 |
ü |
. |
$. 10. Consonanten. Sämtliche consonanten (mit ein- ziger außname des j) sind einer innigen Verbindung mit einem nachfolgenden j fähig, wodurch ire außsprache mer oder minder verändert wird; eben so wirken die i- und e-vocale auf vorher- gehendes Ä, g, l und r ein (bei den übrigen consonanten ist ein solcher einfluß wol nicht bemerkbar). Man nennt die durch Ver- bindung des consonanten mit,/ (nachfolgendes i, e, e) modifi- cierte außsprache der consonanten die weiche (genauer wäre die bezeichnung derselben als palatale, da j ein gaumenlaut ist) im
*) Die mit dem zeichen des nasals versehenen vocale bedürfen nach der oben mit geteilten regel eigentlich gar keiner bezeichnung der quantität, zur bequemlichkeit des anfängers möge jedoch hier und da ire quantität bezeichnet werden. Außerdem bezeichne ich meist die kürze gar nicht.
**) ein '4 konit meines wißens nicht vor: die ? sind "auf die aecusative beschränkt und hier ist die außsprache des e die eines kurzen ä one vernem- lichen nachschlag.
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gegensatze zur harten außsprache. Vor einem vocale wird die erweichung durch ein dem consonanten bei gegebenes i bezeich- net; t und d aber verschmelzen völlig mit dem folgenden,;; im außlaute bezeichnen wir in disem werke durch einen accent die erweichung. Beide bezeichnungsweisen sind, wie die Schreibweise des litauischen überhaupt, dem polnischen entnommen. Auß lau- tend bezeichnen wir die consonanten nur dann als weich, wenn j nach inen stund, da nach inen ein i abfält, one die außsprache zu ändern. Im außlaute sind die unterschide überhaupt ser fein.
hart
k
9 t d
P
b
n
m
l
r
s
Z
sz
z
V
w
h t
vor vocalen |
auß lautend |
|
ki |
li |
|
& |
cz dz |
9 |
pi |
P |
|
bi |
6 |
|
ni |
(»') |
|
mi |
m |
|
li |
r |
|
ri |
r |
|
si |
r s |
|
szi |
sz |
|
zi |
z |
|
Di |
O') |
./*)
Cl
Über die außsprache diser laute sei folgendes bemerkt.
1. k und g (vom l, mit welchem es sich änlich verhält, wird sogleich die rede sein) vor a, o, u und einem andern consonan- ten, selbst vor einem weichen consonanten (z. b. klevas (ahorn),
*) nicht erweicht, sondern an sich weich (palatal).
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arklys (pferd), ärklio (gen. des vorhergehenden) u. s. f.) sind echte tiefe gutturalen, der vorauß gehende vocal ist durchauß gleichgültig, z. b. m'elas (lieb), nekas (nichts) mit hartem /, k, namentlich k wird in disem falle, besonders vor a und r, für das deutsche or auffallend tief in der kele gesprochen: z. b. ka in kalbä (rede, spräche), käs (quis) u. a. In Wörtern wie krdsztas (rand), greitas (schnell) glaubt der deutsche (nach Kurschats tref- fender bemerkung) beinahe kTdsztas , g"reitas zu verneinen. Ganz verschiden lauten k und g vor silbe bildendem i, ferner vor e, e, e, sie gleichen dann fast dem deutschen k und g in kind, gieng, nur werden sie noch merklicher vom harten k, g geschiden als wir es tun ; dise außsprache , bedingt durch die palatale natur des folgenden vocales, stelt sich übrigens von selbst ein: kemas (dorf, hofraum) beinahe wie kiemas; geras (l)onus) bein. wie gieras; in akis (äuge), ktszkis (hase), ginklas (waffe) etwa wie im deutschen. Das harte k, g bietet uns mer schwirigkeit als das vor weichen vocalen weich zu sprechende. Soll nun dieselbe weiche außsprache vor einem harten vocale oder im außlaute ein treten, so schreibt man ki, gi, im außl. H, g;*) z. b. kiszkio (gen. v. ktszkis, hase) ganz verschiden von vilko (gen. v. vilkas, wolf) ; mdrgio (gen. v. märgis bunter ochse) ganz verschiden von mdrgo (gen. v. märgas, bunt, adj.); Man lernt dise außprache am besten , wenn man anfänglich das i (oder J) nach k , g wirklich auß spricht, bis man endlich lernt das k, g selbst hoch oben am gaumen hervor zu bringen ; einen leisen ./-artigen nachschlag haben dise laute jedoch immer (man neme sich jedoch in acht, nicht in die außsprache tj und dj für ki, gi zu verfallen, ebenso vor einer leicht sich ein stellenden zischenden außsprache). Eben so werden k, g im außlaute gesprochen, doch ist hier der unterschid schwe- rer vernemlich, z. b. verK (verkürzt auß verkia er weint, ver-
*) die consequente bezeichnung des weichen auß lautenden consonanten in der schrift habe ich in disem buche zuerst an gewant, bisher sezte man nur den apostroph, gleichvil ob ein harter oder weicher laut zu sprechen sei, der fall komt nämlich nur nach abwerfung eines vocales vor.
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schiden von mök für möka, kann), vag (ebenso auß vdgia, er stilt) beinahe wie verkj , vdgj (verschiden von äug für duga, wächst, wo g wie k klingt, s. u.*).
2. Wir laßen auf die gutturalen mutae sogleich das l folgen, weil es mit inen die doppelte außsprache, je nach der beschaffen- heit des folgenden vocales teilt. Wo ä, g guttural sind, da ist es auch /; dises gutturale / ist ser verwant dem polnischen ?, nur darf es nicht so tief guttural gesprochen werden — es darf, so zu sagen, nur einen anflug von jenem eigentümlichen guttu- ralen tf'-tone haben, weshalb es eben noch schwerer hervor zu bringen ist als das entschidene polnische f; wie dises wird es mit dem hintern teile der zunge gebildet, z. b. kalbä (die rede), ilgas (lang), labai (ser, ualde). Vor den palatalen vocalen klingt es weich wie unser deutsches /, z. b. brölis (bruder), lel'e (puppe), li- vor vocalen wird palatal gesprochen, doch darf die palatale (mouillierte) außsprache ebenfals nicht so stark hervor treten als etwa im poln. /, franz. // (in fille, famille), ital. gli (figlio, famigliay, z. b. brölio (gen. v. brölis), yaliäuk (hör auf, l.prs. praes. paliäuju) ganz verschiden von paläuk (wart, l.prs. praes. paläukiü). Es gibt also im litauischen dreierlei l; l gutt., / lingu. und das kaum mouillierte (palatale) l. Auß lautend klin- gen alle l fast gleich, z. b. jis aisigut für atsigulie, atsiguüa (er legt sich nider) mit kaum hörbarer erweichung; ebenso klingt das / auß lautend, wenn e ab gefallen, z. b. myl (er liebt, für myli), auch das harte / wird auß lautend nicht vernemlich guttu- ral gesprochen, z. b. iszbdl (er bleicht auß intr., für iszbdla mit guttur. /), auch hier klingt / wie das deutsche /. Man merke, daß velnies alt velinias (teufel) wegen des auß gefallenen i eben- fals ein weiches, nicht gutturales / hat.
Zemaitische bücher bezeichnen das gutturale / mit f, das weiche / und li mit /, nach polnischer Schreibweise.
*) die laute ki, K ; gi, g sind nicht häufig in den sprachen, da sie ser leicht in tj, dj und weiterhin in ts, Is, dz, dz, u. s. f. über gehen, vgl. zur vgl. sprachengeschichte, Bonn 1848. pag. 137 u. sonst.
2*
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Nur k, g und l fordern vor silbe bildendem i, dann vor e, e, e eine andere außsprache als vor a, o, u, ü; bei allen übrigen consonanten ist diß nicht der fall.
3. / und d wie im deutschen (es versteht sich, daß beide scharf zu sondern sind), erweicht werden sie im in- und außlaute in cz, wie im polnischen zu sprechen (wie deutsches tsch, böhm. c, cyrill. y) und dz, zu sprechen wie franz. dj, ital. gi- vor fol- gendem votale (z. b. giovine); der laut i, welcher den zweiten teil dises doppellautes bildet, ist dem deutschen fremd; z. b. jduczo (spr. jäutscho , gen. v. jäutis ochse) , zödzo (spr. franz. jodjo od. böhm. zodzo, gen. v. zödis wort). Die übliche Schrei- bung dz one punkt ist ungenau und zu vermeiden; entschiden falsch ist ferner die selbst von Kurschat bei behaltene Schreibung czi, dzi (also z. b. jäuczio, zodzio) 1. weil das j des zu gründe ligenden und im niderlitauischen bleibenden tj , dj (niderl. gen. plur. jaritiu, zödiu) in sz (böhm. s, deutsch seh) und z über- geht (denn cz ist •=. tsz, böhm. ts , deutsch tsch), die gruppen cz (/ä) und dz das ,;' also schon enthalten; in czi (t$i) und dzi ist also das j zweimal geschriben, 2. weil die Schreibung czi, dzi gegen die außsprache verstößt, denn es wird in der tat z. b. czo (tszo) czu, dzo diu hart, niemals aber weich (also nicht wie tszio , tsziu, dzio, dziu) gesprochen. Dise unrichtige Schrei- bung verdankt offenbar iren Ursprung einer falschen analogie mit den übrigen erweichungen ; man übersah eben, daß die dentalen mutae die einzigen sind, nach welchen das j sich verändert, s. u. die lautlere.
Anm. Ältere drucke haben oft ci für cz, z. b. sweacias für sveezas, sprich sveezes s. u. (gast).
4. p, b, m, v wie in andern sprachen. Für t> (wie im franz., böhm. u. s. w. zu sprechen wie deutsches w) schreibt man w, mir schin es jedoch passender statt des unnötig verdoppelten w des einfachen v mich zu bedienen.*) pi, bi, mi , vi, außl.
*) Auch die Böhmen halten das unnötige w> auß irer schrift verbant, wel- ches überhaupt nur da am platze ist, wo ein von w verschidenes v sich vor findet.
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p, b, m (für v weiß ich kein beispil) sind für ein fremdes or eben so schwer richtig zu verneinen, als es für den fremden mund nicht leicht ist, sie dem Litauer völlig nach zu sprechen. Die erweichung ist nämlich für uns nur wenig hörbar, das folgende i oder j verschmilzt ser eng mit disen lauten : kälviu (gen. plur. v. kälvis, schmid), kürmiu (ders. cas. von kiirmis, maulwurl), löbio (gen. sing, von löbis, reichtum), kümpio (ders. cas. von Mmpis, Schinken) mit wenig hörbarem i, welches dagegen im anlaute des Wortes deutlich vernembar ist, z. b. piduti (schneiden). Die bei den preußischen Litauern bisher übliche Schreibung diser laute mit / verstößt gegen die analogie und fürt zu falscher auß- sprache.*) Beispile für den außlaut: tem (für temia, er speit), gnyb (für gmjbia, kneipt), verp' (spint, für verpia); hier ist die erweichung fast nicht zu hören und nur ser geübtem munde dürfte das unterscheiden von den entsprechenden harten lauten gelingen, am leichtesten geht es bei der media.
5. n wie im deutschen; n vor gutturalen nimt ebenfals gut- turale qualität an, z. b. tingus (träge), rankä (hand) spr. ting-güs (nicht etwa wie enge, sondern das g wird deutlich auß ge- sprochen), rang-kä. ni vor einem andern vocale, außl. n, ist nicht so stark palatal (mouilliert) auß zu sprechen wie poln. n, ital. u. franz. gn (z. b. in campagna, campagne), sondern nur mit einem leisen palalalen anfluge, aber dennoch, wie alle erweichten con- sonanten, scharf vom harten n zu sondern, z, b. senio (gen. von seniSy greis) ganz verschiden von seno (gen. v. senas , alt). n dürfte ser selten sein.**)
6. r vor harten vocalen und consonanten, ebenso auß lautend, klingt wol etwas stärker, als es gewönlich im deutschen ge-
•) vgl. hierüber Kurschats beitr. II. §. 10. 2. und meine berichte auß Li- tauen, Sitzungsber. der Kaiser! Ak. der Wiß. bd. IX.
**) ich kenne wenigstens kein beispil, da kriin, infin. kruneti, 1. pers. praes. hruniu hart gesprochen wird, also für kritni steht, nicht für kriinia (ob- wol hrüniam neben hünim vor koint).
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sprochen wird, im algemeinen aber kann man sagen, daß das r dem deutschen r gleich stehe; ri dagegen, auß lautend r, ist pa- latales r; bei der außsprache wird die Zungenspitze zurück ge- zogen, wobei der mund sich in die breite zieht, die zunge vi- briert weiter hinten im munde als beim gewönlichen r; leicht bekomt die außsprache etwas zischendes (dem böhmischen f än- liches), was aber durchauß- zu vermeiden ist. Man spreche erst z. b. riu oder rju und suche dann r und i oder ,; gleichsam zu- gleich auß zu sprechen, auf dise weise komt man wol am leich- testen zur richtigen außsprache dises lautes; z. b. titriii (ich habe), geriü (trinke, verschiden z. b. von gerü, nom. dual. masc. v. g&ras, gut). Auß lautend ist der unterschid von r wol weniger bemerkbar (wie überhaupt die auß lautende erweichung weniger stark hervor tritt), tür (für türi, er hat) wird ebenso gesprochen wie kür (für küria, er heizt).
7. * ist das scharfe s wie im slawischen, oder franz. g, od. ß im deutschen waßer, haßen; z (außer vor d wol nur in ent- lenten worten) ist dem deutschen fremd, es ist das slawische oder franz. z, d. h. ein mediales s, ein s mit ton (wie z. b. im böhm. bläzen, franz. douze); sz ist das deutsche seh, poln. sz, böhm i;^j mediales sz, d. h. sz mit ton, das poln. z, böhm. z, franz. j (jamais) , ein dem deutschen fremder laut ; c (wol nur in entlenten worten) ist doppellaut, es ist z=z ts zu sprechen, wie im slawischen. Die laute *, (c z= ts), sz, z mit erweichung auß zu sprechen ist für den nichtlitauer ser schwing, eben deshalb findet sich in den meist von deutschen besorgten drucken nach disen laulen die erweichung noch weniger angezeigt als nach den andern. Auch hier gilt es mit den Sibilanten zugleich ein § oder j auß zu sprechen, auch hier wird die zunge zurück und der mund in die breite gezogen, dabei drükt sich der mitlere teil der zunge mer an den gaumen an, wodurch für den atem eine en- gere durchgangsöfnung und in folge dessen eine mer nach * hin zischende außsprache entsteht (die laute werden mer palatal gesprochen); saüsio z. b. (gen. von saüsis, räude) ganz verschi-
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den von saüso (gen. v. saüsas, trocken*); neszü (trage) ver- schalen von nesziu (werde tragen) ; ezio (gen. v. eiys, igel) ver- schiden von mdzo (gen. v. mdzas, klein); ciu in kucius (prügel, stock), mecius (metze, maß) verschiden von cu in eükorius (zucker); ci ist natürlich auß zu sprechen wie tsi. Auß lautend ist der unterschid von hart und weich einem geübten ore eben- fals deutlich vernembar, z. b trtis (für trüsia, er ist geschäftig); kosi (für köszia, er seiht), dm'd (für daüzia, er stößt zu- sammen). Anm. Alte drucke haben x für ks, z. b. linxmas f. linksmas (heiter) , moxlas f. mökslas (lere) u. s. f. ; seh f. sz , z. b. isch f. isz (auß); ß auch sz für i, z b. maßas f. mdzas (klein); tz für c, z. b. matznus f. macniis (mächtig), ja für te, z. b. wieschpatz f. v'eszpats (herr). 8. ,; hat dieselbe geltung wie im deutschen. Anm. Für,;' findet man in alten drucken gh auch i u. y; z. b. iu f. jü (eorum, earum), ghiemus f. jemus, jems (iis), ebenso im inlaute; ferner yus (jus, ir, pron. pers. 2. pers.); h fin- det sich in alten drucken vor an lautendem vocale in einzelnen Worten, z. b. hadina f. adynä (stunde), hukinikas f. ükinin- kas (gutsbesitzer) , auch findet sich th f. t, z. b. kithosu f. kitosu, jezt kitose, kitos (in andern, loc. plur. fem.); mh für »», z. c. mhaetu (v. j. 1600) f. metü (der jare); cA für ä, z. b. rochunda f. rokünda (rechnung).
Fälle wie prisiest (sich voll eßen, dreisilbig, auß pri, praep., si, pron. reflex. und est oder esft', inf. der würz, ed, eßen), apsiaüti (viersilbig, auß ap-si-aüti (sich die fuße bekleiden), pridugti (drei- silbig: pri-dugti, zu wachsen), prieiti (pri-eiti, dazu kommen) u dgl., in welchen ein silbebildendes i vor einem anderen vocale steht, also nicht erweichungszeichen des vorher gehenden consonanten ist, dürften kaum dem anfänger beim lesen zweifelhaft erscheinen; der fall wird wol nur bei pri und si ein treten.
*) Sprechübung: Asz siüsiü siini| sü siüvike, ich werde senden den son mit der näherin.
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§. 11. Das litauische aiphabet enthält demnach folgende 23 buchstaben:*)
A Ä Ä **)
B C D Ei E E
E E
G
I Y Y l l 1
J
K
L
M
N
o 6 p
R
s
T
ü Ü Ü
ü ü
V
z z
*) Da die majuskel von uns nur im anlaute, nicht aber zur Schreibung ganzer worte gebraucht wird, so entfallen für dieselbe vile zeichen.
**) es sind nur diejenigen majuskeln an gegeben, die im anlaute von Worten vor kommen.
***) nur in der Verbindung si.
a q a |
q |
a |
|
(niderlitauisch auch ä |
a) |
||
b b |
|||
c |
|||
d |
|||
e q e |
6 |
e e |
|
(e e |
e |
e e} |
|
e e, e |
e |
||
9 9 |
|||
i i y |
y |
i i |
|
3 |
|||
k H |
|||
i r |
|||
m m |
|||
n (n) |
|||
o ö |
|||
V V |
|||
r r |
|||
s s |
|||
t |
|||
u tf u |
ii |
ü |
|
ü ü' |
|||
V> V |
- |
||
z z***: |
1 |
||
& z |
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§. 12. Einteilung der litauischen sprachlaute. Schon §. 10 stehen wir die consonanten, welche mit j verbunden sind, die erweichten, den harten gegenüber. Sehen wir jezt von disen unursprünglichen, mer oder weniger diphthongischen Ver- bindungen der consonanten mit j ab und stellen wir die ursprüng- lichen, harten consonanten des litauischen übersichtlich zusammen. Wie das nächstverwante slawische so kent auch das litauische an momentanen, in der außprache nicht denbaren lauten (mit einem unpassenden namen mutae, stumlaute genant) nur tenues und mediae der drei organe kele, zäne, lippen; die tenues (one zu- tun der stimme) sind demnach ten. gutturalis k, ten. dentalis f, ten. labialis p; die mediae (von den tenues durch den ire auß- sprache begleitenden stimton geschiden*)) gutt. g, dent. d, lab. b. Die Spiranten (laute, welche bei nicht völligem verschluße durch das durchströmen der luft entstehen) sind ebenfals teils tenues (stumm), teils mediae (mit stimton versehen). Folgende kommen im litauischen vor : die spirans media palatalis ,; ; die spir. ten. und media lingualis (schlechtes wort, ich weiß aber den teil des mundes hinter den zänen, wo dise laute gebildet werden, nicht kurz zu bezeichnen) ten. sz, med. i; spir. ten. und media den- talis, näml. s und • (lezteres ist nicht häufig in der Schriftsprache, fast nur in entlenten Worten, dialectisch steht es für zd), endlich die spirans media labialis v (die deutschen Spiranten ch, h, f fin- den sich demnach nicht im litauischen). Der unerweichte /-laut ist als guttural, das r als lingual anzusehen; ebenso ist das l vor weichen vocalen (t, e, e) lingual. Die nasale sind, den drei Or- ganen der momentanen consonanten entsprechend: guttural, n vor k oder g; dental, n; labial m. c, cz> sind zeichen für zwei con- sonanten (fc, ts). Von den vocalen ist a guttural, i palatal, u labial, o ist labial gebrochenes a; e, e palatal gebrochenes a, ersteres hat mer vom a, lezteres mer vom i; (e) e, ü sind dop- pellaute wie oben an gegeben; ebenso die eigentlichen diphthonge.
*) deshalb ist der außdruck mutae für die momentanen laute schlecht gewält.
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Die nicht erweichten*) consonanten und einfachen vocale des litauischen laßen sich demnach in folgender weise systematisch zusammen stellen:
Consonanten
momentane ten. med.
dauernde
spirantes ten. med.
I und r laute
nasale
Vocale
gutt.
pal.
ling.
dent.
lab.
sz s
l
r l
e e
n m
Beiläufig bemerken wir, daß nach den ergebnissen der sprachwißenschaft die laute z, a, sz nicht ursprünglich sind, i ist stets auß g entstanden, z. b. zqsis (gans) ; a komt nur dialectisch in echt litauischen Worten vor und ist dann Verwandlung von d, z. b. veizeti (schriftspr. veizdeti, sehen) würz, nid; sz ist ver- wandeltes k oder s, z. b. szft, gen. szüns (hund), vergl. xvojv, xvvdg, canis, oder auch auß s entstanden: mir-ti, praes. mirsztu (sterbe) für mirstu; endung -iszkas für -iskas auß -ikas ; auch / ist im litauischen, wie in allen indogermanischen sprachen, auß r entstanden. Genaueres gehört nicht hierher; lautwandlungen im litauischen selbst (z. b. * auß t, d) lert die grammatik.
§. 13. Abweichungen der außsprache von der schrift. 1. Die Schreibung der vocale ist durchauß phonetisch, es findet hier also keine andere verschidenheit zwischen schrift und auß- sprache statt als die, welche durch die wol schwer zu beseiti-
*) nur / muste zweimal auf gefürt werden, da es in der spräche zwei einfache l gibt. Dagegen ist das erweichte, d. h. mit j versezte /*', wie alle an- dern erweichungen in der tabelle nicht an gefürt.
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gende Unzulänglichkeit der buchstabenschrift im widergeben aller der feinen abstufungen der gesprochenen rede bedingt ist (§. 5, 6. 8.) Disem grundsatze getreu sehe ich mich veranlaßt in einem punkte von der üblichen Schreibweise ab zu weichen ; es hat sich nämlich die etymologisch richtige und offenbar in ser alter zeit auch zur außsprache stimmende Schreibung von a nach erweichten con- sonanten und j erhalten, wärend die außsprache seit jarhunderten (Klein kent sie bereits und noch ältere drucke haben sie auf ge- nommen) in allen mir bekanten mundarten, auch den reinsten hochlitauischen dialecten anstatt des a ein e (a) fordert; c ist umlaut von a, bedingt durch das vorauß gehende palatale jf oder dessen Vertreter; man schreibt z. b. zälias, fem. zalid (grün) spricht aber zälies, zalie; isztariat (ir sprechet auß), spr. iszta- riet; didzäusias , didzdusia (der, die gröste), spr. didzdusies, -dusie (oder vergl. §. 7, 3. didzdsies, -dsie); — köja (fuß), spr. köje; telyczd (gew. telyczia geschriben, s. §. 10, 3), spr. telycze; tüszczas (gew. tuszczias, 1er), tuszczes ; spdudza (drükt), spdudze. In disen fällen mag es am geratensten sein in der grammatik beide formen zu geben, in älteren texten aber ia (a) des Originals zu behalten; in Volksliedern u. dergl. muß one diß rein phonetische, den dialect genau wider gebende Schrei- bung befolgt werden.
2. Mit anschluß an die übliche Schreibweise, nur folgerich- tiger als dise, schreibe ich die consonanten etymologisch, nicht phonetisch; dasselbe findet fast durchgängig in dem nächst ver- wanten slawischen statt (z. b. im böhmischen). Die streng pho- netische Schreibart würde vile worte bis zur unkentlichkeit ent- stellen, auch verstehen sich die nötigen abweichungen in der außsprache beinahe von selbst. Es sind folgende:
ä) Auß lautende media geht in ire tenuis (s. §. 12) über, z. b. dffd (für dü'da, er gibt) wie düt, pirm neng (prius quam) wie pirm nenk u. s. f. Eine folge dises lautgesetzes ist die Schreibung äsz (ich) für dz (vergl. sl. az'\ lat. ego, grundf. agam).
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6) Tenuis vor media geht in ire medi** , media vor tenuis in die tenuis über, lipdams (steigend), spr. Ubdams', svotbä (hoch- zeit, v. svot, z. b. in svötas, verwanter auf der hochzeit, eitern der brautleute und ba), spr. snodbä (wie es auch gewönlich geschriben wird); pabaigü (beendigen), spr. pabaikti; rügsztas (sauer, v. rüg-ti, sauer werden, geren), spr. rüksztas (wie es auch gewönlich geschriben wird); begsi (du wirst laufen), spr. beksi; dugsztas (hoch, von dug-ti, wachsen), spr. duksztas (so schreibt man es); iszbegti (herauß laufen), spr. izbekti; mezti (dünger bearbeiten), spr. m'eszti; demnach b'egk (lauf, irn- perat.) wie bek; dälgkoüs (sensenstil) wie dälkotis; tröbpalaike (schlechtes gebäude) wie tröpalaike ; atdrekys (tauwetter) wie atrekys ; uzszdlti (zu frieren) wie uszdlti ; iszzvejöti (auß fischen) wie izvejöti u. s. f.
c) Vor l wird i wie sz gesprochen (und daher gewönlich geschriben), mez-iu (bearbeite dünger), aber mezlai (dünger), spr. meszlai; uzlaikyti (zurück halten), spr. uszlaikyti u. s. f.
d) sz und i werden einem folgenden Sibilanten (d. i. den- talem oder lingualem Spiranten, s. §. 12) assimiliert, oder, was dasselbe sagt (vergl. den folg. §.), vor demselben in der auß- sprache auß gestoßen: iszsirinkti (sich auß wälen), spr. isirinkti (meist issi- geschriben); iszsprögti (sprießen), spr. isprökti ; uzstöti (vertreten), spr. ustöti u. a. Die folge zsz ist auß zu sprechen wie sz, szz wie z, die beiden lezten beispile unter b) können eben so wol hierher als unter die vorige regel gestelt werden. Dasselbe findet statt beim zusammenstoße eng zusam- men gehöriger worte ; so wird vorzüglich die präposition mit dem nachfolgenden nomen ganz wie ein wort gesprochen: isz saves spr. isaves.
§. 14. Im litauischen findet (so wenig als im slawischen) keinerlei Verdoppelung statt. Nach jedem kurzen vocale klingt der consonant (wenigstens deutschem ore) als ob er ver- doppelt wäre. Die bisherigen drucke (Kurschat auß genommen) haben in diser beziehung unglaubliche Verwirrung. Scheinbare gemination entsteht bloß durch Zusammensetzung zweier worte
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(zufolge der etymologischen Schreibung), z. b. attölinti (entfernen), uzzengti (auf steigen, hinauf schreiten) u. a.
§. 15. Dialectische vers chidenheiten in den lauten (vergl. §. 4). Viles hierher gehörige koint in den laut- gesetzen und in der formenlere zur spräche, so namentlich die verschidenheiten in betreff der consonanten; einiges algemeine über die vocale und die betonung mag jedoch schon hier bemerkt werden. Kleins grammatik v. j. 1653 geht häufig auf dialectische verschidenheiten ein, worauß wir ersehen, daß dise seit zwei- hundert jaren wesentlich dieselben gebliben sind, der nider- litauische dialect um Memel ist durch den ältesten catechismus v. j. 1547, zu dessen spräche noch andere ser alte drucke stim- men, noch um hundert jare früher nach gewisen. Durchgängig bemerkt man, und zwar schon im hochlit., aber bei weitem mer im niderlit., und zwar in der richtung nach norden zunemend, ein streben nach Verkürzung der endsilbe: auß lautende vocale und diphthonge schwinden, i und c sind auß lautend und in der endsilbe nicht zu unterscheiden, der ton zieht sich von der endung zurück. Einer der bedeutendsten unterschide zwischen hoch- und niderlitauisch ist die Verwandlung von hochlitauisch o in niderlitauisch a, oder richtiger, die beibehaltung des ursprünglichen a im niderlit., denn a ist älter als o. Diß begint schon um Ragnit und Tilsit, wo jedes o einer unbetonten endsilbe in a übergeht, wärerid im Pilkalnschen auß lautendes o gerade ser dumpf, fast wie u ge- sprochen wird , z. b. pöno (gen. sg. v. pönas , herr) , ränkos (nom. pl. v. rankä, hand), büvo (3. pers. praet. v. büti, sein), gespr. pöna, ränkas , büva. Diß findet sich schon in drucken v. j. 1600. Ganz folgerichtig (nach §. 13) wird in gleichem falle auß o nach erweichten consonanten, eben so auß o nach ,; ein e (ä) , z. b. für ärklio (gen. sing. v. arklys, pferd) , küm- pio (gen. sing. v. kitmpis, schinken), zödzo (gen. sing, v, zödis, worl), jduczo igen. sing. v. jdutis, ochse), ejo (gieng) , keturios (nom. pl. fem., masc. keturi, vier) wird drklie, kumpie, zödze, jdcze, eje, keturies gesprochen; dasselbe findet sich in nider- litauischen drucken. Die mittelstufe zwischen o und e, d. h. a,
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komt jedoch meines wißens nicht vor. Weiter nach norden wird auch inlautendes und betontes o als ein mer dem a änlicher laut gesprochen; am Russ (bei Kaukenen im kreiße Niderung und zwar im dorfe Schiüeninken) vernam ich schon statt o durchweg ü, z. b. pßns (für pönas, pöns, herr), zü'dis (zödis, wort), dar- neben aber auch ü =. hochl. ü, so daß beide laute zusammen fallen , z. b. szü lü (hochl. szü lo , oder volständig löja , löje, der hund belt). *) Noch weiter nördlich (im kreiße Heidekrug, am Haff, um Mernel, wo es sich mir am meisten dem a zu nä- hern scheint) wird ein dem a noch änlicherer einheitlicher laut gesprochen, ein tiefes nach o hin klingendes a, wie z. b. im englischen all, small; wir bezeichnen disen laut im 1. mit ä, z. b. päns, zädis. Der älteste catechismus v. j. 1547, der offenbar in Memeler mundart verfaßt ist, schreibt gerade zu a, z. b. bralis, panai, davanati u. s. f. (brölis, pönai, dovanöti). Zemaitische neuere drucke haben meist für unbetontes o a, behalten aber das betonte bei , z. b. pöna , gen. sing, für pöno , doch je nach der Sorgfalt des schreibenden mit größerer oder geringerer folge- richligkeit. Hochl. o und $ wird aber um Memel scharf ge- schiden, da für lezteres reines o gesprochen wird, (diß hörte ich auch von einem manne auß Wieszen (Wyzei), ebenfals kreiß Heidekrug, doch nicht am haffe), z. b. szo, jödu, dösiu u. s. f. (hochl. szü, hund, ja du, sie beide, düsiu, werde geben).**) Der älteste catechismus hat ebenfals anstatt hochl. ü o, z. b. dosiu, wando (düsiu, mndü', waßer). Szyrwid (Dictionarium trium linguarum, ed. V. Wilnae 1713) hat für ü uo, welches sich auch sonst in alten und neueren zemaitischen drucken findet; andere,
*) demnach kent diser dialect kein reines o, wie ein gescheiter bauer mir außdrücklich mit den Worten versicherte: ne rändas czystas o müsu kalbu (hochl. kalbö, abgekürzt auß kalboje) , d. h. es findet sich kein reines o in unserer spräche.
**) nü, tüs, die auch hier statt des schriftmäßigen nü, tüs (von, eos, acc. plur. masc. v. täs, der, diser) gesprochen werden, finden sich schon im hoch- litauischen; besonders nü für im.
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besonders neuere zemaitische drucke zeigen ü wie im hochli- tauischen, andere unterscheiden ü nicht von u (so z. b. Stanewicz Dainas, Wilna 1829*), z. b. äkmu, wandu, dusiu für hochlit. akmü' (stein), vandü' (waßer), dSsiu (werde geben); was das o betritt, so wird es in disen dainas fast durchauß behandelt wie im ragnitschen, nur wird es nach j nicht e, sondern a : z. b. buica, hochl. btiwo (war), aleja, hochl. atejo (kam); nu zodze, hochl. nü iödzo (vom worte), atucze, hochl. alüczo (gen. v. alütis dem. von alus, hausbier), vandenele, hochl. vandenelio (gen. v. vanden'elis , dem. v. vandu, waßer). Vor in findet sich in den declinationsendungen oft u anstatt o, z. b. graudzüms äszarums f. graudzöms äszaroms, instrum. plur. (Niderung, auch zemaitisch). Für a wird im niderlitauischen in manchen worten u, in an- dern e gesprochen , diß begint ebenfals schon am Memel und findet sich in zemaitischen drucken, scheint also wol dem ganzen gebiete des niderlitauischen gemeinsam zu sein; ich habe vor- züglich folgende worte notiert: pron. person. I. dat. sing, mun, acc. mune, an and. orten auch müni, gen. münis, an and. orten munes, instr. munim, genit. possess. müna auch mün für man, mane, tnanes, manim, mdno, eben so auch in zemaitischen dainas z. b. acc. muny, dat. mun u. s. f. Der catechismus behält in disen Worten das a der ersten silbe stets bei, und so hörte ich auch dicht bei Memel (Schmelz) sprechen. Szyrwid hat z. b, wunduo u. s. f. für vandü' (waßer); duntis f. dantis (zan), untras f. äntras (der zweite) , unt für änt (auf) , supritntu für snprantü (verstehe), sunariu f. sdnariu (der glider), kurz, wie es scheint, durchgängig vn für hochl. an. — deve für ddce (er gab) findet sich vom Memel an nördlich überall; schon der catechismus von 1547 hat es; teves für taves, gen. sing.; teve für tave, acc. sing, pron. pers. II. in der Niderung; teves, tem, instr. tevim am kur.
*) die spräche dises werkchens ist ein übergangsdialect , keineswegs aber entschiden niderlitauigch ; zemaitisch sind formen, wie graudei für graüdiei, iodei für iödiei, nusipinsiu etc. für -pjsiu; iemaiczu dagegen und änl für iemaitiu ist hochlitauisch.
— 32 —
Haffe; den dativ tev für tdv hörte ich nur an der rußischen grenze bei Memel; doch haben zemaitische dainas taves, auch hörte ich dicht bei Memel (Schmelz) das a der ersten sylbe un- verändert. — Szyrwid hat terp für tärp (zwischen). In Prekuls hörte ich dengüs (dangüs, himmel) u. s. f. Auch habe ich esz für äsz (richtiger äz, ich) gelesen oder gehört.
Für e zeigt sich in äemaitischen drucken bisweilen a, so par für per (präp. durch), ser oft ia, %. b. giaras (jgeras, gut), atsikialti (atsikelti, sich erheben); auch findet sich tavas bisweilen für t'evas (vater) ; bei Szyrwid auch t z. b. tin sin f. ten, szen (dort- her, hierher). — Im niderlitauischen ist in den endsilben e von i nicht zu scheiden, doch höre ich mer i herauß, z. b. müni, mü- nis für mane, manes, devis f. ddvqs) besonders unbetontes, auß lautendes e klingt wie i, so z. b. kdlvi f. kdlve auß kdlvio (gen. v. kälvis, schmid) ; giri, giris, girims u. s. f. f. gire (wald), gires od. girios u. s. f. Diß ist alt, denn schon Szyrwid schreibt wagisty (y nach polnischer Schreibweise), ubagisly, zemi, kan- trybi u. s. f, neben viresnibe (pagyste diebstal, ubagyste armut, zeme erde, kantrybe geduld, nyresnybe obrigkeit).
Wie ü in reines ö, so geht e in einem teile des niderli- tauischen Sprachgebietes in e über, hier ist also kein unterschid zwischen e und e wie im hochlitauischen ; *) bei Memel wird dem, (hochl. devs, gott) wie tets (hochl. tevs, vater) gesprochen ; ferner dena, Tepe, vens (lezteres mit kurzem e; hochl. denä tag, l'epe befahl, vens einer) u. s. w.; eben so in Prekuls: devs, veszpats (hochl. veszpats , Herr), mylimeje (hochl. myli- meje, die geliebten, nom plur.) wie gird'et (hochl. girdeti hören). Dagegen fand ich am Ruß (Schilleninken, Niderung), daß das hoch- litauische e wie e gesprochen wird {b'egti, laufen,' dukt'e, tochter gird'et, hören, hochl. mit e). Auch am kur. haffe hörte ich tevs aber devs, eben so sleks (hochlit. sl'eks, regenwurm), kvetei (hochl. kveczei, weizen) u. s. f. e und e haben also hier ire
*) Wol in folge dises umstandes scheidet Neßelmann im wb. nicht die zwei laute e und e; für das hochlilauische ist diß jedoch nicht richtig.
— 33 —
rollen in änlicher weise getauscht wie o und ü (a). In man- chen worten klingt im niderlitauischen, z. b. am Kurischen Haffe, auch schon in der Niderung, das kurz gesprochene e wie i; ich hörte z. b. deutlich sprechen tims, hochl. lems (disen, dat. plur.) ; ■eins jautys, hochl. v'ens jdutis (ein ochse); mudviju, jüdviju, hochl. müdveju, judveju (unser, euer beider), aber stets venäm, hochl. venäm (einem , dat. sing. masc. neutr.) mit kurzem e. Auch in zemaitischen drucken (Stanewicz dainas) finde ich vins, fem. vina; kino , hochl. k'enö (cujas) ; kima, hochl. kemo (des dorfes); zima, hochl. zemä (winter); dinele, hochl. denele (dem. v. denä, tag); (isa, hochl. tesa (warheit) u. a. m. Auß allem disem, wie auß dem folgenden, ist ersichtlich, wie unerläßlich es bei der darstellung der litauischen formenlere ist fest zu halten an einem dialecte als grundlage ; die Vermischung mererer dialecte, von welcher sich z. b. Kurschat nicht völlig frei gehalten hat, bringt sofort Verwirrung und Unklarheit hervor.
In änlicher weise schwanken die diphthonge äi, ei, du. Um Ragnit hört man nur d, e, d; bei Pilkallen hörte ich jdtis (jdutis, ochse), gdnu (gdunu, bekomme), ledzu (leidzu, laße), sutdkyt (suläikyt, zusammen fügen), aber dä'kts Qdäikts, ding), auch ve'das (veidas, antlitz); d"ksinas (gülden). Schon in der Nide- rung hörte ich palatik , gaunu (für palduk, imper. wart , gdunu bekomme, 1. prs. praes.), daikfs, aiszkei (für ddikts , diszkei, deutlich), auch veik, sveikinu, prakeikti, apsireiszkes (für veik sogleich, sveikinu grüße, mache gesund, prakeikti verfluchen, apsireiszkes sich geoffenbart habend), one unterschid von ai, ei, mi, eben so am Haffe palaük, aiszkei; dagegen umgekert wie im hochlitauischen um Memel eti, sveks, refc, in Prekuls es, tep, kdp, um Memel vdks, gerd , labd (hochlitauisch eiti gehen, sveiks gesund , reiH es ist nötig , eis er wird gehen, teip so , kaip wie, vaiks knabe, gerai gut, adv. , labai ser, adv.); aber linksmai, hochl. linksmai (adv. lustig); ferner palaük, jaütis, vyriansiasis, hochlit. palduk, jdutis, vyridusiasis (der vornemste); doch auch ddkts , lesk (hochL ddikts, leisk, laß), kurz, es zeigt sich auch hier ein schwer in gesetze zu bringendes schwanken. —
3
- 34 -
Die zemaitischen drucke, welche ich kenne, zeigen keinen unter- schid zwischen ai , ei, aü und äi, ei, du. Im nideiiitauischen (Kurisches Haff, Memel) tritt der accent nicht mer auf die kurze endsilbe, sondern er zieht sich auf die Stammsilbe zurück; län- gen gehen ferner oft in kürzen über, z. b. niderl. äkis, dängus, puiki (i auß lautend von e nicht zu unterscheiden) ; mergele (e wie dumpfes i), välgyt, hochlitauisch akis (äuge), dangüs (himmel), puiki (stattliche, femin.), mergele (mädchen), välgyt (eßen) u. s. f. Lautgesetze. §. 16. 1. Vocalisc he. Wir sondern die gesetze , nach welchen die vocale zum zwecke der Wortbil- dung und flexion one äußeren, durch vorauß gehende oder folgende laute gegebenen anlaß, sich verändern von denen, welche beim zusammentreffen gewisser laute eintreten. Die Veränderungen der ersteren art nennen wir vocalsteigerung und vocal- schwächung (die indischen gratnmatiker nennen die Steigerung guna und vrddhi , Grimm wante in der deutschen grammatik das wort ablaut für Steigerung und Schwächung an). Die sprach- wißenschaft hat die sichere beobachtung gemacht, daß wenigstens in unserem sprachstamme drei classen von vocalen scharf zu sondern sind , deren jede einen grundvocal hat , nach welchem wir sie benennen: die a-classe, die i-classe und die w-classe, oder die a- reihe, i-reihe, M-reihe. .Tede reihe zält mer oder minder vile vocale, je ursprünglicher eine spräche, desto weni- ger; namentlich die a-classe pflegt in jüngeren sprachen beson- ders zalreich zu werden, so färbt sich ser leicht a zu e und o Cvergl. die tabelle §. 12). Manche vocale können in zwei classen zugleich erscheinen, der grund davon ist vornemlich darin zu suchen, daß a in i und e und deren denungen y, e, e, selten, wie in anderen sprachen, z. b. im deutschen, auch in u, ge- schwächt werden kann; das umgekerte findet nicht statt, ein ur- sprüngliches i und u geht nicht in a über. Wo sich demnach in einer ableitungsform a zeigt, ist diß als wurzelvocal anzu- neinen. i und u bieten viles übereinstimmende dar, im gegen- satze zu a; vor allem ist hervorzuheben, daß i und u leicht in die entsprechenden Spiranten (§. 12) j und v übergehen, a aber
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(nach jagen, praes. gujä*)); kuili/s (der zame eber); puikiis (schön, prächtig); puiszüs (rußig, schmutzig), neben paiszhs ; bhilas (chaerophyllum silvestre, Neß.); ziäkis (hase) ; rüiszas, Neß., neben dem gebräuchlichen raiszas (lam); dagegen gibt es regelmäßig in entlenten werten das slawische y (zi) wider: midlas, ruß. mylo (seife); mititas, poln. myto (maul); kitila, Neß. neben küla, kirchensl. kyla (bruch); aber kiiinas (schlechtes pferd), warscheinl. auß dem slaw. hon; biänas (geil, üppig), böhm. bujny. Mitize (mus), ruimas (räum), szihile (schule) sind auß dem deutschen. Wenn sich bei Szyrwid bui-tis (existenz), pri-bui-tis (anwesenhcit) findet, so ist diß wol ebenfals auß dem slawischen by-ti (sein) entlent; von der litauischen würz 1 bu-li (sein) können dise worte nicht wol abgeleitet sein , da sie in disem falle bii-tis , \>ri -bü-tis (vgl. piü-tis u. a.) heißen würden.
Auß den für die lautsteigerung an gefürten beispilen ist er- sichtlich, daß für $, aü vor vocalen av, für du aber ov eintritt (z. b. szlit-ti, fegen : szlav-ineti, hin und her fegen ; aü-ti, fuße bekleiden: nusi-av-in'eti , öfter sich die schuhe ab ziehen; aber gräu-ti, donnern, ein stürzen, gröv-imas, das donnern, einstür- zen). Lezteres ist indes nur in der Wurzelsilbe der fall, die häufige, verba von Substantiven ab leitende endung au (praes. au-ju, inf. -au-ti) löst sich im praeteritum in an auf (-av-au; z. b. karidu-ti, krieg (kdras) füren, praes. karidu-ju , fut. kariäusiu, praet. kariav-aü, spr. karievaü **)) ; ü wird dagegen auch in ableitungssilben regelrecht in av auf gelöst (z; b bältüti, weiß schimmern, von bdltas, weiß; praes. bdltu-ju, fut. bällü-siu, ab. praet. bältav-au).
Vor j zeigt dagegen die tabelle bald den diphthong, bald die auflösung desselben. Hierüber ist folgendes zu bemerken. 1. Die praeterita auf jau (nach cons. iau) haben sämtlich die
*) das j (i) ist villeicht auß dem praesens ein gedrungen. **) ebenso geht außnainsweise gdu-ti (erhallen, empfangen), praet. gav-aü.
— 61 —
auflösung der diphthongen und des u: szlu-ti , praet. szlav-iaü (nie sztö-jau), aü-ti, praet. av-iaü (nie au-jau), didu-ti, praet. dzöv-iau (nie dzdu-jau). 2. Die praesentia haben die auflösung der diphthongen nur dann, wenn im nichtpraesensstamme ein nicht wurzelhaftes e an tritt, also : praes. av-iü (nicht auju). inf. av-eti (fußbekleidung an haben); srav-iü , srav-eti (fließen, blu- ten); stöv-iu, stov-eti ; fält dagegen nur das j des praesens hin- weg und tritt kein zusatz im zweiten stamme an, so wird im praesens das j als consonant behandelt, vor welchem ü, du blei- ben : szM-ju, szlü-ti; bdllü-ju, bdltü-ti; didu-ju , didu-ti; karidu-ju, karidu-ü u. a.
In der declination bleibt in bezug auf unseren lautwechscl die form des nominativs durch alle casus, z. b. lov-ys (grundf. lovjas, trog), gen. löv-io u. s. f.; aber kraujes , schriftspr. und allere form krau-jas (blut), gen. kraü-jo u. s. f.
§. 20. Über die vocalreihen im algemeinen. In den durch beispile so eben belegten vocalreihen, deren jede auf einen grundvocal hin weiset, sind sämtliche vocale der li- tauischen spräche erschepft außer ui, welches villeicht durch sla- wischen einfluß in die spräche gekommen ist und vorzüglich in entlenten Worten, außerdem meist in solchen worten vor komt, deren ableilung nicht klar ist. Stellen wir die gefundenen drei reihen übersichtlich zusammen und geben wir inen die laute zur seite, auß denen sie sich nach den ergebnissen der sprachen- geschichte entwickelt haben. Ursprünglich ward u und * nur zweimal gesteigert und zwar durch zusatz eines kurzen a, so daß auß i und u auf der ersten stufe a-\-i , a-j-w, d. i. ai, au (oder zusammen gezogen e, o) entstund , auf der zweiten dem- nach a-\-ai, a-\-au, d. i. äi, du; a ist seiner natur nach nur einer einmaligen Steigerung fähig, da a-\-a schon d gibt, welches nicht weiter gesteigert werden kann. Vocalschwächung ist dem Urzustände unserer spräche fremd.
— 62
geschwächter |
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Demnach gibt es im litauischen zweierlei i, y, ein ursprüng- liches und ein auß a geschwächtes; auch u sehen wir als Schwä- chung von a hier und da auf treten. Bei disen in zwei reihen zugleich erscheinenden vocalen kann nur die etymologie ent- scheiden, auf welchen grundvocal sie im gegebenen falle zurück weisen; erscheint a neben inen, so ist es der grundvocal, da a sich wol in andere laute verwandelt, niemals aber auß einem an- deren laute entsteht.
Die gegebene übersichtliche vergleichung des litauischen vo- calismus mit den vocalen der unserem sprachstamme zu gründe ligenden spräche, zeigt zugleich, daß die bunten vocalfärbungen des litauischen (wie anderer sprachen) unursprünglich sind; am treuesten dem ursprünglichen blib die w-reihe, welche auch im litauischen nur dreiglidrig ist; die «-reihe zeigt darin unursprüng- lichkeit, daß sie die erste steigerungstufe zu e und ei gespalten hat; am meisten hat sich die «-reihe vom ursprünglichen ent- fernt durch die Schwächungen, welche, wie in andern verwanten sprachen, so auch im litauischen, das a erfaren hat.*)
*) Hätte ich in disem werke das litauische vergleichend darstellen wollen, so wäre auch w unter den regelmäßigen Schwächungen des a auf zu füren gewesen. Die besonders vor r, 7 und nasalen sich zeigende Schwächung des «zuu (s. o. §. 17) fand aber im litauischen wol in einer älteren epoche der spräche statt und das so entstandene u unterscheidet sich kaum mer vom ur- sprünglichen ; es wird z. b. zu u gesteigert in pül-ti, praes. pü'l-u (vgl. deutsch /a/-len).
— 63 —
A. Lautgesetze
beim zusammentreffen zweier laute (lautgesetze des inlautes).
I. Yocalisclie.
§. 21. Hiatus und Vermeidung desselben. Zwei vocale neben einander, von denen jeder eine silbe bildet, kurz vocalgruppen nicht diphthongischer art , . kommen im litauischen innerhalb des wortes nie vor, ein vocallaut ist stets vom andern durch einen oder merere consonanten getrent; nur in der Zu- sammensetzung zweier worte (von denen das erste fast durchauß eine partikel ist) werden zwei vocale, von denen jeder eine silbe bildet, neben einander geduldet (§.7, 3; $.10, 7); aber selbst in disem falle, beim zusammentreffen vocalischen außlautes und vo- calischen anlautes zweier eng zusammen gehöriger worte kommen beispile von zusammenziehung vor ; so wird neyrä (ist nicht) in nerä, abgekürzt ner; beyrä in berä, her *) zusammen gezogen.
Elision komt bei denselben partikeln in der Schriftsprache vor an lautendem e, bei ne auch wol vor ei und i vor, z. b. tes'e für tees'e (es sei) , niszsigändo , gewönlich neiszsigändo (er erschrak nicht); in der gewönlichen spräche elidiert man das e von ne und be stets vor folgendem e, ei, t, nie aber vor andern vocalen, z. b. teine für teeine (er gehe), nein (für neeina, er geht nicht) , Urne für teim'e (er neme) , nim für neima (er nimt nicht), aber nur tedug, neäug (er wachse, er wächst nicht).
Für su&sti (riechen, auß su und tisti für üd-ti) sagt man nur susti.
Das reflexive ** elidiert in der gesprochenen spräche sein i vor vocalischem verbalanlaute, z. b. apsaüt (apsi-aüti, fuß- bekleidung an legen) ; atsimt (atsi-imt, zurück nemen, auf heben) ;
*) in den büchern finde ich die worte stets mit te, d. i. nach unserer Schreibung e; also ner, b'er.
— 64 -
afs'eme (pract. dess.); nesanfiti {nesi - nniiti , sich nicht mit sich zu schaffen machen).
Kurzes a wird nach te, ne in der gewöhnlichen spräche elidiert, z. b. netein für neatein (er komt nicht), teteine für teateine (er komme).
1. Wenn w, w, «', «/ vor einem anderen vocal zu stehen kommen, so wird u} ü, i, y in uv>, ij gespalten*); i und u zer- fallen gleichsam in zwei teile, deren erster vocalisch bleibt, der zweite aber in den entsprechenden Spiranten über tritt : nach der regel der Wortbildung kann das u und i von uv und ij auch ge- dent werden: wu, yj.
Beispile für u: pti-ti (faulen), praet. püv-mi, praes. puv-ii; grü-ti (ein stürzen), praet. yrüv-aü, praes. grun-ü; würz, piü, piüv-is (schnitt); dzü-ti (trocken werden), diüv-ä (dürre); iu-sli (fischen, Szyrwid), iu-klys (fischer, bei Neßelm.), iüv-is (lisch); in iv-ejys (fischer) ist außnamsweise u bloß in t auf gelöst.
Beispile für i: try-s (drei), gen. trij-ü; würz, by in bij-öti (fürchten).
Bei j tritt oft die schwirigkeit ein, daß man es auch als bil- dungselement auf faßen kann, indes dürften doch hierher noch zu zälen sein: ly-ti (regnen), praet. Hj-o, praes. fyj-a; ry-ti (schlucken), praet. rij-aii, praes. ryj-ü**).
Daß die diphthonge , deren Iezter bestiindteil i oder u ist und das auß au entstandene ü vor vocalen und teilweise vor j ir zweites dement in den entsprechenden halbvocal j , v auf lö- sen, ward schon §. 18 und 19 gelert.
*) slawisch (vgl. meine kslaw. gram. pg. 73) und litauisch stimmen hierin völlig überein, wärend andere schweslersprachen unseres Stammes die Ver- wandlung von i, u in j, v vor ziehen, so z. b. das sanskrit, wo übrigens ebenfals die Spaltung das altere gewesen zu sein scheint.
**) beide gehören wegen der kürze des vocals im praeteritum wol hierher; man vgl. oben piiti und diuti.
— 65 —
2. Körnt a vor einen anderen vocal zu stehen, so tritt zu- sammenziehung ein: a-f-a— o; a-\-i—zai; a-\-u—au. Diser fall ist vorzugsweise häufig nach außstoßung von j, welches ursprüng- lich die beiden laute trente; so sind beim verbum überall die endungen -o, -ome, -ote (3. pers. sing., 1. und 2. plur.) u. s.w., kurz das als bindevocal erscheinende o auß a-j-a, -ajame, -ajate u. s. w. durch außstoßung von j und zusammenziehung entstanden, z. b. jeszko, j'eszkome, jeszkote, inf. jeszkötl (suchen) für jeszka-j-a(f) , -ka-j-ame, -Ita-j-ate, -ka-j-ati. Im kirchen- slawischen findet sich im praesens noch die unzusammengezogene form, doch mit Verwandlung des zweiten o in c, z. b, del-ajett, del-ajemii, del-ajete u. s. f., aber böhmisch schon zusammen ge- zogen; deldCO, deldme, deldte u. s. f. Eben so ist in der decli- nation das o im genitiv der a- stamme mascul. durch außstoßung von sj entstanden , da dise endung ursprünglich asja lautete, z. b. villto, grundf. varkasja.
au und ai entstehen auf gleiche weise in der ersten und zweiten pers, sing, viler verba auß aju und aji, z. b. j'eszkau, jeszkai (ich suche, du suchst) auß jeszkaju, -kaji.
Anm. Ungewönliche zusammenziehung findet statt im gewön- lichen grüße padedaus, so vil als das ebenfals gebräuchliche deve oder dev padek (gott hilf!), auß tepädeda d'evs (gott möge helfen) zusammen gezogen und in dekui (antwort auf den grüß, ich danke), auß dekanöju verkürzt.
\ II. Lautgesetze, denen Konsonanten und vocale in der Verbindung mit J unterworfen sind.
§. 22. j als reiner consonant nur zwischen zwei vocalen stehend, nach consonanten vor einem silbe bildenden vocale i geschriben und mit dem consonanten in der außsprache enge verschmelzend (vgl. §. 40), nähert sich in mancher beziehung den vocalen und die durch dasselbe hervor gerufenen lautgesetze sind so eigentümlicher art, daß es zweckmäßig schin, sie in einem eigenen abschnitte zusammen zu faßen. — Daß einem auß * ent- standenen e im anlaute,/ vorgesezt werde, ist §. 48 bereits be-
5
— 66 —
merkt. In manchen gegenden (so um Ragnit, Pilkallen) liebt man beim zusammentreffen eng zusammen gehöriger worte, von denen das erste auf einen vocal auß lautet und das zweite mit einem vocal an lautet, lezterem ein j vor zu schlagen, z. b. sükasi md jänt (f. änt) szirdes (er dreht sich mir auf dem herzen) ; päs teveli jäugau dain. (hei dem vater wuchs ich). Ja man sezt vor jeden anlautenden vocal j, z. b. jo kd darysit jisz mdno szakü, dain. (und was werdet ir machen auß meinen ästen). In nider - litauischen drucken findet sich j innerhalb des Wortes, z. b. pajylsymas , nach unserer Schreibung pajilsimas für pailsimas (ermüdung), nujyms d. i. nujims f. nuims (er wird herab nemen), jyms d. i. Jims f. ims (er wird nemen); dise außsprache hört man auch im hochlitauischen häufig.
1. j nach den dentalen consonanten t, d verschmilzt mit disen zu den assibilaten cz, dz dann, wenn es mit dem folgen- den vocale keine Verbindung ein geht; z. b. iödis (wort), gen. plur. zödzu für zödiu ; jdutis (ochse), gen. plur. jduczu für jdutiu. Im zemaitischen dialecte tritt diß lautgesetz nicht ein und die gruppen ti -{-\oc. , di-{-xoc. bleiben unverändert; zem. lauten demnach die an gefürten formen zodiu, jautiu.
Anm, Ältere grammatiken leren, daß, wenn cz auß t entstanden sei (was übrigens stets der fall ist , aber nicht überall auf der hand ligt), es mit ci geschriben werden solle, z. b. jaucio u. s. f.; regel wie Schreibung sind schlecht, wie auß dem obigen ersichtlich ist.
2. j verschmilzt mit einem folgeTkden ai, o a, q zu ei, e, e (hartes e*), nicht §), was ser häufig statt findet. In disem falle bleibt eine vorher gehende dentale muta unverändert, denn das / ist im ««, e gebunden, hat sich seiner consonantischen natur entäußert, kann also nicht auch noch mit dem consonanten vef- schmelzen. So lautet z. b. das praeteritum von bandyti (ver- suchen) 1. pers. sing, bandzaü für bandiau, wie von laikyti
*) welches auch bei der auftosung von c in en hart bleibt, so im partic. futtiri activi, s. u.
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(halten) laikiaii) die zweite pers. sing, aber lautet bandet für bandiai, indem iai zu ei zusammen geht, e-=zia, wie laikei für laikiai ; 3. pers. bände für bandio, wie laike für laikio ; io wird zu e zusammen gezogen und so durch das ganze praeteritum : dual. 1. bändeva, laikeva, 2. bändeta, laiketa: plur. 1. bändetne, laikeme ; 2. bändele, laikete für bandiova, laiktova u. s. w.
Die endung der zalreichen nomina feminina auf -e ist durch- weg auß -ia zusammen gezogen, so z. b. kalte für kaltja (neben kalczä, kalcze, welches auch auß kaltia entstehen kann, s. o.), pravarde (beiname) für pravardia, bdime (furcht) für baimia, acc. bdime für baimja ; diß e für ia bleibt meist durch die ganze declination, also gen. bdimes , dat. bdimei u. s. f. Bisweilen schlagen dise nomina in den cass. obliqu. wider in die «-decli- nation zurück, z. b. gire, gen. girios neben gires. Im gen. plur. und duaüs tritt das ;' stets hervor, da dessen endung u ist, mit welchem 7 nicht verbunden werden kann; demnach kalczü, pra- tardim für kaltiu, pravardiu; bdimiu u. s. f.
Das part. fut. act. endigt auf -ses, fem. -senti für -siqs, -sianli, z. b. siikses, fem. siiksenti (von sükti drehen) für suksias, suksianti. — Das part. praeter, act., welches sich bei stamverben auf -es, gen. -usio (f. -ans, -ans-io, vgl. §. 26, 4, 6; z. b. sük-es, gen. siik-nsio^) endigt, hat in der conjugation, welche dem ver- balstamme in den nichtpraesensformen ein i an sezt (das praesens hat den zusatz a, conj. VI, 2.) in disem particip es*) gen. iusio (für -jans, gen. -jansio) und daher in lezterer form und allen ir änlichen, erweichung des vorher gehenden consonanten, also z. b. barstes (für barstjans, gestreut habend, von barstaü, praet. barsczaii, mLbarstyti), gen. bärsczusio (für barstjusio) ; bändrs,
*) im ersteren falle ist also -es durch Schwächung auß -ans entstanden, im zweiten ist das e von -es, d. i. ens, eine folge der Verschmelzung von ja in -jans; beide e sind demnach in irer entstehung verschiden, wenn gleich die außsprache beider ganz dieselbe ist; so gehört spdudes , gen. späuclusio zu praes. spdudiu, inf. spdusfi (drücken") , spdudes, gen. spdudivsio aber zu praes. spdudau, inf. spdudyti (drücken, durat.).
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gen. bändzusio (von bandaü, praet. bandzau, inf. bandyti, ver- suchen) u. s. f.
Eine Unregelmäßigkeit des rein hochlitauischen dialects, die je- doch gleich am Mertielstrome aufhört, und der Schriftsprache ist es, vor ei auß iai entstanden, ja sogar vor dem ei im dative der «-stamme t und d in cz und dz zu wandeln, z. b. nom. plur. von iödis, jdutis, grundf. zodias, jautias, ist hochl. und Schriftsprache zödzei, jduezei (grundf. zodiai, jautiai), für zödei, jäutei, oder vilmer für zodiai, jauezai , ebenso instr. plur. sü iödzeis, sü jduezeis, auß zodiais, jautiais ; dat. sing, von szirdis (herz), naktis (nacht) lautet szirdzei, näkczei; dasselbe findet im in - strflmental sing, diser i-stämme statt sü szirdze, sü nakcze. Dise erscheinung ist als um laut (s.d. f.) von a zu e nach j haltender gruppe zu faßen..
Mit folgendem i und e verschmilzt j nach einem consonanten one weitere Veränderung diser laute, z. b. zali, (nom. plur. masc. von zdlias, d. i zaljas, grün) für zalji, zal'ems (dat. plur. masc.) f. zaljems. Geht vor dem j ein t, d vorauß, so ergibt sich den lautgesetzen zufolge das hervortreten des unveränderten dentals, z. b. tuszti für tusztji vom nom. sing, tuszczas (ler) für tuszljas; ari (2 pers. sing, praes., drti pflügen) für arji; eben so tusztems für tusztjems ; nauji, navjems, von navjas (neu), one Ver- schmelzung, weil vor j ein vocal steht.
3. j bewirkt um laut eines folgenden ai in ei. So haben z. b. die praeterita , welche vor der endung j haben, ei für ai, z. b. von jeszköli (suchen) 2. pers. sing praet. jeszköjei für -jai. Disen laulwechsel von ai zu ei pflegt man auch durch die schrift auß zu drücken.
Das nach j und durch j erweichten consonanten (m-, /e-, n-, gi- u. s. f.), so wie nach den auß tj , dj hervor gegangenen gruppen cz, dz in der Schriftsprache auß der altern spräche bei behaltene a wird durchweg wie e auß gesprochen. Dise auß- sprache ist ser alt, da sie schon Klein (1653) volkommen so vor fand wie wir; sie ist demnach in die Schreibung auf zu nemen. Beispile für disen umlaut findet man oben §. 13. In den dialecten,
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welche unbetontes o der auß lautenden silben wie a sprechen, unterbot diß a demselben gesetze, s. §. 15.
4. Zusammenziehung von ja in i (y) und e. Die ursprüng- liche endung der nomina masc. -jas, spr. -jes, ist nur als auß- name gebliben (z. b. treczas (dritte), kelias (weg), velnias (teu- fel) u. a., gesprochen (nach §. 13) treczes, kelies, velnies ; fast durchgängig ist unbetontes -jas in -is , betontes in -ys *} zusammen gezogen, ebenso der acc. sing, -ja, spr. je, in -i, vor welchem -is , -ys und -i die dentalen natürlich unverändert bleiben; so körnt neben dem an gefürten treczes-is (der dritte) auch tretys-is vor und für kelias, heiles sagt das volk kelis oder auch kelys. Das oben an gefürte zödis steht für zödias , jdutis für jdutias, acc. zödi, jduti für zodiq, jdiitiq u. s. f. , wie kalte für kaltia u. s. f. Nach vocalen lautet dise endung unverän- dert jas, z. b. ztejas , spr. zvejes (fischer) und auch hier wird nach der analogie der übrigen für jas fast stets jis, -jys gesagt: alt artöjas, jezt artöjis (pflüger), zvejys für und neben zvejes u. s. f. (als laute die grundform zvejjas) ; so in allen no- minibus agentis auf ejas , z. b. riszejas oder riszejys (garben- binder, von riszü binden), die ältere form auf ejas ist in nider- litauischen drucken zu hause. Wie nomina masc. auf -jas sich erhalten haben, neben den im nominat. zusammen gezogenen auf -is, -ys, so haben sich auch feminina auf ja, spr. je, neben denen auf e erhalten (e ist demnach regelmäßige femininendung gegenüber der masculinendung -is, -ys) : z. b. valdiä, spr. valdze, grund- form valdja (regierung), nie vald'e ; alle auf -ycza, spr. ycze, grundf. ytia, z. b. avinyczä (schafstall), nie atinyte u. a. Die endung ja nach vocalen bleibt stets und wird nie in e zusammen gezogen: z. b. köja; spr. köje (fuß); sduja, spr. sduje (hand- voll) u. v. a.
*) der accent hat hier die ursprüngliche länge des durch zusammenziehung entstandenen i gewart.
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III. Consonantische lantgesetze
(mit außname der durch j hervor gerufenen).
§. 23. Wir ordnen die consonantischen lautgesetze, so wei sie consonantische gruppen betreffen, nach dem ersten der zu- sammen stoßenden demente (vgl. übrigens §.13,2 über die auß- sprache) und beginnen mit den dentalen mutis /, d,
t und d gehen vor t, d, s und /, m, k in * über, welches nach §. 14 vor s nicht geschriben wird.
1. t und d -\- t ■=. st, z. b. praes. met-ü, inf. mes-ti für met-ü (werfen); praes. ved-ü, inf. ves-ti für ved-ti (füren). Dasselbe geselz gilt vor dem auß Ij entstandenen cz, z. b. väls- czus für vald-tjus (regierungsbezirk, vald-yü regieren).
2. t und d -\- d = sd, z. b. imperf. mes-davau, ves-davau, part. praes. act. II. mes-damas, ves-damas für met-davau, met- damas, ved-davau, ved-damas von den sub 1. an gefiirten verben.
3. t und d -f- s ±z s. met-u} fut. mesiu für met-siu ; ved-u, fut. vesiu für ved-siu.
4. t und d -J- / •=. sl. kris-las (abfall), wurzel krit (praes. krintü, praet. krit-aü, inf. kristt fallen, vom laube, von tropfen) j kres-las (schemel), wurzel kret (kreczü, inf. kr'esli schütten); kves-lys , kves-le (hochzeitbitter, -bitterin); würz, kvet (kveczu, inf. Iwesti, zu einem feste bitten); pus-le (blase), würz, put (puczü, püsti blasen); krems-le (knorpel), doch wol von der würz, kramt in kremt-ii, inf. krims-ti (benagen); zäis-las (spil), würz, zaid (zdidzu, inf. iäisti spilen, jezt fast nur in der bed. feminam inire).
Außnamen bilden skait-lius (zal), von skait-y-ti (zälen), kudlä (harzotte) und andere.
5. In der Wortbildung geht auch d vor in in s über (fiir t feit es mir an beispilen) z. b. draus-me (zucht), von draud (in draudzü, draus ti drohen, schelten); ges-me (geistliches lied), von ged (ged-öli singen); alier ed-mi (eße).
6. Nur im imperativ geht t, d\or k ins über, ves-ki, mes -ki f. ved-ki, met-ki; in der Wortbildung gilt diß lautgesetz nicht, z. b. kvetkä (blume), smutkä (betrübnis) u. a.
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7. Einem t wird bisweilen ein s vor gesezt , so wie demrf ein z (d. i. ebenfals s, aber vor d, als einem tönenden laute, kann nur der tönende dentale Sibilant, d i. z stehen); z. b. praes. mök-stu (f. mok-fu, inf. mök-ti erlernen); bei verbis diser art von praesensbildung (auf -tu) findet der Vorschlag eines sibilan en nach den wurzelaußlauten k, g, p, b, m, n, /, r slatt; r als lingualer laut bewirkt überdiß die Verwandlung des dentalen * in